http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0254
eine festgelegte Summe als Ablösung bezahlen. Selbst aus dem Nachlaß Verstorbener
forderte die „Zehntverrechnung Zehntablösungskapital".
Für manchen Einwohner war diese Belastung zu groß; er verkaufte, was er
noch hatte und wanderte aus, vor allem nach Amerika. Die Zehntablösung erbrachte
nicht die erhoffte Besserung, sondern zog für viele Windschläger Bürger
eine hohe Schuldenlast nach sich, in einer Zeit der allgemeinen Krise und
häufiger Mißernten sicher einer der Gründe für die folgenden Notjahre, wie
sie auch im Heimatbuch beschrieben sind.11
Die Zehntscheuer im übrigen, in welche die Abgaben durch viele Jahrhunderte
eingebracht worden waren, lag inmitten des Dorfes gegenüber der Kirche. Sie
stand bis 1953, als sie wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.
Anmerkungen
1 L. Dengler, Die Pfarrei Windschläg, in: Die Ortenau 45/1965, S. 116
2 K. Hitzfeld, Die wirtschaftlichen Grundlagen der Abtei Gengenbach, in: Die Ortenau
42/1962, S. 132
3 ebd., S. 125/126
4 ebd., S. 126
5 L. Dengler, siehe Anmerkung 1, S. 116
6 L. Dengler, Geschichte des Dorfes Windschläg in Urkunden, in: Die Ortenau, 42/1962,
S. 180
7 Gemeindearchiv Windschläg, Aktenzeichen IV 4/1
8 ebd. Aktenzeichen IV 3/3
9 ebd. Aktenzeichen IV 3/3
10 A. Staedele, Zehntangelegenheiten, in: Die Ortenau, 39/1959, S. 160, 164
11 K. Schmidt, Windschläg mein Heimatdorf. Offenburg 1986, S. 50
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