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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 105
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Anteils) und badischen Schriftgut, andererseits aus den aus Idstein extra-
dierten nassauischen Archivalien. Die Urkunden Lahr-Mahlberg in Abt. 27
umfassen auch die in baden-durlachischen Besitz gelangten Urkunden
hohengeroldseckischer Provenienz.

Die Linie Hohengeroldseck nannte sich seit 1524 „Herren von Hohenge-
roldseck und Sulz", um den Anspruch auf die Güter der um 1480 ausgestorbenen
Linie Geroldseck-Sulz16 auch im Titel geltend zu machen. Das
Schloß Hohengeroldseck befand sich mit den Vogteien Schönberg und
Prinzbach 1486 bis 1504 in kurpfälzischer Hand. Dieser Teil der Herrschaft
wurde 1526 dem Haus Österreich zu Lehen aufgetragen. Nach dem Tod Jakobs
von Hohengeroldseck 1634 fiel der allodiale Teil der Herrschaft zunächst
an seine Tochter Anna Maria Gräfin von Solms. Da sich Adam
Philipp von Cronberg eine Anwartschaft auf die Reichs- und österreichischen
Lehen der Herrschaft hatte sichern können, entzog Österreich 1635
der nunmehr verwitweten Erbtochter die gesamte Herrschaft. Anna Marias
Versuche, eine Trennung der Lehen von den Eigengütern herbeizuführen,
schlugen fehl. Nach ihrem Tod 1649 verfocht ihr — seit 1644 — zweiter Gemahl
und Alleinerbe Markgraf Friedrich V. von Baden-Durlach die Ansprüche
auf das Hohengeroldsecker Allod weiter.

Von 1650, dem Datum seiner Mündigkeit, bis zu seinem Tod 1692, regierte
Graf Kraft Adolf Otto von Cronberg über Hohengeroldseck.17 Nachdem
Baden-Durlach durch weitgespannte diplomatische Aktivitäten keinen
Schritt weitergekommen war und dies, obwohl die Hohengeroldsecker
Sache 1648 in das Instrument des Westfälischen Friedens Eingang gefunden
hatte, nahm Baden-Durlach nach dem Tod des Cronbergers 1692 die Herrschaft
in Besitz. Doch bereits 1697 wurde der Markgraf auf Betreiben von
Reichsfreiherr Carl Caspar von der Leyen, dessen Familie seit 1677 eine
Anwartschaft auf Hohengeroldseck innehatte, mit Waffengewalt wieder vertrieben
. Die Leyen erhielten aufgrund des Besitzes von Hohengeroldseck
den Reichsgrafenstand und blieben bis 1813 hier souverän. 1806 bildete das
Territorium aus sieben Dörfern mit kaum 4500 Einwohnern den kleinsten
Mitgliedsstaat des Rheinbundes. 1815 nahm Österreich Hohengeroldseck in
Besitz, 1819 wurde es von Baden erworben. Bis sie 1831 im badischen Amt
Lahr aufging, blieb die Grafschaft Hohengeroldseck als „Provisorisches
Amt Hohengeroldseck" mit Seelbach als Verwaltungssitz bestehen.

Das Archiv der Herrschaft Hohengeroldseck

Über die Verwaltung der Herrschaft Hohengeroldseck im Mittelalter existieren
nur wenige Nachrichten.18 In der pfälzischen Zeit ist als Amtmann
Eustachius von Pfullendorf belegt, der die Rechnung von 1496 (111/316)
schrieb und 1498 einen Bericht über Wildbann, Geleit und Zoll (111/267)
verfaßte. Der fortgeschrittenen pfälzischen Verwaltungsschriftlichkeit wird

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