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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 110
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ter Bericht des Registrators Krantz argumentierte, die von Baden-Durlach
geforderte Trennung der Lehen und Allode sei die Voraussetzung für eine
Extradition, außerdem würden die Dokumente doch nur zu Bedrückung der
Untertanen und Prozeßzwecken begehrt (111/254). Dem Bericht war ein —
leider verlorenes — Repertorium beigefügt.

Johann Caspar Krantz, 1669 als baden-durlachischer Registrator belegt32
und 1677 Verfasser eines Vorschlags für die Reform des Archivs (74/340),
begegnet mit seiner markanten Handschrift auf einem großen Teil der Aktentitel
jenes Aktenbestandes, der später im Geheimratsrepertorium (GR)
68/34 verzeichnet werden sollte. Einem von Krantz geschriebenen Verzeichnis
der Geroldseckischen Akten, die am 16. August 1669 aus der Hofratsregistratur
dem Hofrat Kieffer zugestellt wurden (111/70). ist zu
entnehmen, daß die Aktenbildung durch Krantz damals schon zumindest
teilweise erfolgt war.33

Hervorzuheben sind die Darin-Vermerke der baden-durlachischen Registra-
toren, die sich bereits bei Krantz finden. So konnten die oben herangezogenen
Akten zu den Verhandlungen mit den Bechtischen Erben (46/5408) nur
aufgrund eines Verweises im Repertorium GR (68/34) ermittelt werden —
bei der Verzeichnung der Abteilung 46 im letzten Jahrhundert wurde der
alte Darin-Vermerk des Aktentitels ignoriert. Wie noch heute ist das in dieser
Hinsicht Machbare freilich eine Funktion der verfügbaren Zeit. Dies
war schon dem Registrator Brodhag um 1700 klar, als er auf der Akte
111/120 notierte: „Nota dieser Fasciculus enthält noch andere als die
Geroltzeckische Materie, so hier zu seiner Zeith zu annotiren und dieser
Fasciculus bey ihren Materien zu allegiren. Die Zeith ist aber dermalen zu
kurtz".

Inwieweit die auf der Karlsburg in Durlach aufbewahrten geroldseckischen
Akten34 von dem verheerenden Brand der Karlsburg in Mitleidenschaft gezogen
wurden, läßt sich nicht feststellen. Im Mai und Juni 1699 widmete
sich der 1697 bestellte Registrator Samuel Brodhag35 in Basel, dem neuen
Sitz des baden-durlachischen Archivs, der Bestandsaufnahme der geroldseckischen
Archivalien. Er ging dabei von den oben erwähnten alten Reper-
torien aus, die er mit Revisionsvermerken versah. Eine zusammenfassende
Übersicht über das Erhaltene und die Verluste hat sich zusammen mit seinem
Tätigkeitsbericht vom November 1699 in der Akte 74/345 erhalten.
Der Vergleich ergab, daß die Akten „ziemlich incomplet" waren. Die Ursache
der Überlieferungsverluste war ihm selbst nicht klar, wie Brodhags
Bemerkung auf dem Repertorium 111/249 beweist. Was bei der Revision
vom 19. bis 21. Juni 1699 vorgefunden wurde, sei mit „adest" markiert worden
, alle übrigen — nach Ausweis dieser adest-Vermerke der Großteil der
Akten — seiend muthmaßlich im Durlachfer] Brand verlohren gangen".

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