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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 112
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versteckt sein, so läßt sich doch festhalten, daß im 19. Jahrhundert eine
Kassation großen Ausmaßes stattgefunden haben muß.

Der Bestand des RA ist kein reiner Provenienzbestand, sondern eine nach
Pertinenzgesichtspunkten geschaffene Einheit. Bereits unter Brodhag wurden
einzelne Stücke nach Pertinenzgesichtspunkten umgruppiert, wie der
Vermerk „ad acta Zell geleget" in einem der 1699 revidierten alten Reperto-
rien beweist (111/209 fol. 7v), Die Erstellung des RA bedeutete eine vollständige
Neu- und Umordnung des hohengeroldseckischen Schriftguts.
Dies zeigt bereits ein Vergleich mit dem von Steinhäuser gefertigten
Vörgänger-Repertorium, das ebenfalls Repertorium Actorum hieß (ebenfalls
68/160). Dieses war 1748 (dem Jahr des Dienstantritts Steinhäusers in Basel)
oder 1749 niedergeschrieben worden, denn es war bereits am 26. Juli 1749
zusammen mit dem erwähnten Vörgänger-Repertorium des Repertorium
Originalium dem Geheimen Rat übersandt worden.38 Es war von Anfang
an als Interimsrepertorium gedacht und hielt sich in der Anordnung im wesentlichen
an gewachsene Registraturkörper.

Dagegen wurde im RA eine durchgehende Rubrikenordnung vorgenommen
, d.h. es wurden auch alte Faszikel aufgelöst. Dies ergibt sich aus den
durchgehenden Verweisen Steinhäusers im alten Repertorium auf die neuen
Rubriken des RA. So heißt es bei einem Faszikel: „sub suis rubris passim".

In den alten hohengeroldseckischen Repertorien und noch im Vorgänger-
repertorium des RA herrschte eine Ordnung nach Ortsbetreffen vor. Für das
RA wurden die alten Einheiten in Sachakten aufgelöst. Das RA kennt —
anders als die spätere Brauersche Rubrikenordnung — keine Ortsrubriken,
sondern nur Sachrubriken, auch wenn unter der größten Oberrubrik „Nachbarliche
Spänne" versteckt doch Ortsbetreffe gebildet wurden. Hervorzuheben
sind wieder die sorgfältigen Verweise auf andere Rubriken. Jede Rubrik
zerfiel in ein oder mehrere Volumina, diese wiederum in Fascicula. Auf den
Akten selbst vermerkte Steinhäuser die Nummer des Faszikels; falls die Rubrik
mehrere Volumina besaß, auch die Nummer des Volumens. Später hat
er alle Faszikel von 1—870 durchnumeriert; die Numerierung findet sich allerdings
nur im RA, nicht auf den Akten.

Das Gros des RA-Bestands bildete natürlich der Rest des Hohengerolds-
ecker Archivs aus der Erbschaft der Anna Maria von Hohengeroldseck.
Daneben finden sich Akten genuin baden-durlachischer Provenienz, die aus
der baden-durlachischen Verwaltung der Herrschaft Hohengeroldseck von
1692 bis 1697 hervorgegangen sind. Erstaunlich ist, daß auch eine ganze
Anzahl Akten cronbergischer Provenienz den Weg nach Basel gefunden hat
(im RA vor allem unter der Rubrik „Cronberg. Acta Privata" verzeichnet).
Am wahrscheinlichsten ist die Annahme, daß Baden-Durlach bei der Übernahme
der Herrschaft cronbergische Amts- und Familienakten zur Rechts-

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