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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 114
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Bestände wurden von Drollinger auf politisch Bedeutsames durchgesehen.
Er zitiert sie nach der alten Ladenanordnung des Basler Archivs, die
auch auf den alten Hohengeroldsecker Repertorien vermerkt ist, z. B.
„Kast. LLad. 91 tom 7 fasc. 1".

1714 wurden alle GR-Akten vom Geheimen Rat nach Karlsruhe angefordert
und auch expediert (47/77; 111/179, 378). Es ist müßig, den jeweiligen Aufenthaltsort
der GR-Akten während des 18. Jahrhunderts feststellen zu wollen
- Auskunft über die häufigen Aktenversendungen gibt die Korrespondenz
mit dem Basler Archiv.42 Noch 1773 befand sich der GR-Bestand, der als
die Geroltzeckischen Geheimen Rats Acta angesprochen wird, geschlossen
beim Geheimen Rat (111/300). Erst 1784 wurden die Akten dem Archiv zurückgesandt
. Damals sollten die Akten der Herrschaften Geroldseck, Lahr
und Mahlberg in Ordnung gebracht werden — ein vergeblicher Wunsch,
wie ein Vermerk aus dem Jahr 1800 zu der entsprechenden Anweisung berichtet
(111/289). Der Geheime Rat Brauer bemerkte 1790 zur Aktenlage,
daß die 1749 von dem Geheimen Rat Reinhard für den Geheimen Rat eingeforderten
Akten erst bei seinem eigenen Amtsantritt zurückgesandt wurden.
Sie waren in der Geheimen Registratur geblieben, „wo sie als Stiefkinder
behandelt und wegen Mangel des Platzes bald hier bald dorthin gestossen
wurden" (111/175). Damals bestand der Plan, alle geroldseckischen Akten
zusammenzuführen. Von den „Archivakten" (GR oder RA?) wird bemerkt,
sie würden am Ende des 17. Jahrhunderts schließen, während die Akten der
(Geheimen) Registratur in den 1750er Jahren beginnen würden (ebd.)

Neben einigen Stücken der Provenienz Hohengeroldseck enthält der GR-
Bestand vor allem die „politische Korrespondenz" in der Hohengeroldsecker
Sache.43 Die Frage, wie die Akten 111/117, die unzweifelhaft Provenienz
„von Mercy" sind, in das baden-durlachische Schriftgut gerieten,
kann glücklicherweise aufgrund der Akten 111/124 beantwortet werden. Sie
wurden auf Befehl des Markgrafen vom 26. Juli 1694 für Baden-Durlach in
Wien gekauft und nach Ausweis des Aktentitels 1701 von Durlach nach Basel
übersandt.44

Nach der Vereinigung Baden-Durlachs mit Baden-Baden wurden gelegentlich
Schriftstücke aus dem baden-badischen Archiv Lahr-Mahlberg in die
GR-Akten eingefügt (111/68, 101, 129, 314) , 1804 auch Stücke aus Ettenheim-
münster in die RA-Akten 111/284 — freilich durch entsprechende Vermerke
gekennzeichnet. Überhaupt kann man sich des Eindrucks nicht erwehren,
daß die Archivare des 17. und 18. Jahrhunderts zuweilen bewußter Rechenschaft
über ihre Arbeit abgelegt haben als ihre Kollegen in der Folgezeit.

Die Akten der sogenannten baden-durlachischen bzw. badischen „Geheimen
Registratur" über Geroldseck setzen im wesentlichen um die Mitte des
18. Jahrhunderts ein; sie sind in einem nach 1802 angelegten Repertorium

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