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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 178
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stammen z.B. weitaus die meisten Gutachten über das Schwarzwaldbad,
medizinische Dissertationen und viele Werbeschriften bis 1918 eben aus
Straßburg.10 Dem Pionier dieser guten und weitreichenden Kontakte,
Dr. Ulrich Geiger" (ca. 1535 geboren in Straßburg, dort 1602 gestorben),
gebührt schon lange ein Denkmal in Bad Rippoldsau, denn von ihm als erstem
kennen wir die Analyse des Rippoldsauer Heilwassers aus dem Jahre
1577, und er ist der Autor der ersten Monographie über Bad Rippoldsau,
1591 geschrieben: „Kurtzes Bedenken von dem Rippoldsauer Saurbrunnen
Ihm Kintziger Thal ob Wolffach gelegen: Was sein natur, khrafft, unnd
würrkhung, auch wie derselbig zu gebrauchen. Gestellt durch Ulricum Gigern
, der Artzney Doctorn unndt Stadtartzet zur Straßburg."12

Das Interesse an dieser Analyse von Dr. Geiger war verständlicherweise
groß. Über medizinische Fragen hinaus fand man in diesem Gutachten auch
Detailinformationen über den „gleichwol rauwen / aber doch lustigen Ort".
Man „hat ein zimliche weitte Sommerszeit / schön außsehens / gute Gelegenheit
der Herberg / und Narung halb / dann das Würtzhauß / daselbst /
von zweyen gebeuwen und gemachen". Die Bedeutung des Ortes strich
Dr. Geiger sehr deutlich heraus: Dieser Brunnen sei „nicht newlich erfunden
, sonder von Menschen gedencken gewesen". Für viele Krankheiten
pries der Straßburger Arzt das Rippoldsauer Wasser an, denn es führe „in
seiner Vermischung mit sich / die Geistlichen Subtiliteten deß Alauns / Eisens
/ Vitriols und Schwebeis". Geiger gab auch sinnvolle Verhaltensregeln
für die Kurtage: „Man sol auch alle / bewegungen / deß Gemüts / als zorn
/ traurigkeit / un schwernuß meiden / wo müglich allzeit ein still rüwig und
frewlich Gemüth haben."

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