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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 182
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sitze des Rippolzaus, der im Verhältnis der Lage, des Bedürfnisses, und seiner
Kräfte, nach und nach die Gebäulichkeiten in den nächstfolgenden Jahren
zum Theile wieder emporhob." Die Baugeschichte jener Jahre nach
dem Besitzerwechsel ist für uns nicht ganz leicht zu durchschauen. Aber
als 1658 ein „Neuer und kurtzer bericht von dem edlen und vortrefflichen
Rüppeltzawer oder Rüppliesawer Sauerbrunnen"2' erschien, war er voll
des Lobes; eine neue „Baad- und TaxOrdnung"22 hatte 1657 den neuen
Verhältnissen Rechnung getragen, 1660 wurde die Renaissance des „Rüppliesawer
Sauerbrunnens" in einer Schrift bei Theodor Meyer in Freiburg
verkündet23, bald auch bei Georg Andreas Dolhoppf in Straßburg.24 Die
Fürstenberger mußten sich nur — und das fiel ihnen schwer — entscheiden,
ob sie neben den Heilquellen auch die Erträge des Bergbaus direkt aus dem
Kurbezirk beanspruchen wollten.25 14 Jahre lang versiegten die Quellen,
einer faßte die Misere in einen Reim: „Die edle Nymphe Ripoldsau liegt
nun entsaftet in der Au."26 Am meisten scheinen die Renchtalbäder sich
über diese Misere zu Beginn des 18. Jahrhunderts gefreut zu haben, sicher
haben sie davon profitiert. Es war schließlich Fürst Joseph W. Ernst
(1699—1762), der ganz persönlich und mit großem finanziellem Aufwand
sich für sein Bad einsetzte, für den „Rippoltzauer Gesundheitsbrunnen".
1758 erschien ein prächtiges Buch: „Fons aquae salientis in vitam oder der
so vortrefflich als heilsame Rippoltzauer Gesundheitsbrunnen"27 (von
Dr. Leonhard Edel). Das Haus Fürstenberg lud die medizinischen Kapazitäten
der Universitäten Straßburg, Freiburg und Konstanz ein, das Lob Rip-
poldsaus war vielstimmig und einhellig. Im Badeort wurde die größte
Quelle devot, aber doch mit vollem Recht „Josephs-Quelle" benannt, die
nächste gleich nach dem fürstenbergischen Erbprinzen „Wenzels-Quelle";
so heißen sie noch heute.

Bad Rippoldsau — eineinhalb Jahrhunderte „Goeringer-Bad"

Natürlich haben die Fürstenberger ihr Bad nicht persönlich umgetrieben,
sie haben es immer wieder neu verpachtet und zumeist damit Glück gehabt,
am wenigsten vielleicht mit Monsieur Wengler aus Straßburg, für den 1777
Ersatz gesucht wurde. Am 23. August 1777 ging Fürst Wenzel in Donaueschingen
das Bewerbungsschreiben des Franz Xaver Anton Goeringer28,
geboren am 6. Februar 1749 in Bühl / Bd., zu; er wurde ein zuverlässiger
und erfolgreicher Verwalter des FF-Badbesitzes, das Bad florierte trotz der
politischen Turbulenzen am Ende des Jahrhunderts.

Es war nur konsequent, daß Goeringer den Ertrag seiner Mühen und Tatkraft
seiner Familie, seinem Sohn erhalten wollte. Als er 1818 starb, war garantiert
, daß die Pacht in der Familie bleiben konnte, zunächst für sechs

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