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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 186
(PDF, 137 MB)
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Zink (1901 in Obersasbach geboren, 1963 in Bad Rippoldsau verstorben,
dort Ehrenbürger) veranlaßt worden, durchzuhalten und den ganzen Komplex
in eigene Regie zu übernehmen. Bernhard Zink führte selbst Regie bei
diesem Wiederaufbau, 1956 wurde das ganze Unternehmen dem Pfalzischen
Schulfonds abgekauft; Rippoldsau war wieder zum „Klosterbad" geworden
.

Aber die Ansprüche an moderne Kuren wurden rasch höher und drängten
zur Frage: Reparatur als Dauerbeschäftigung oder radikaler Neuansatz?
1974 wurden die Weichen gestellt, es wurde eine „Kurklinik- und Sanatorien
Bad Rippoldsau GmbH & Co KG" gegründet. Ausgangspunkt: Eine
Renovierung war nicht mehr vertretbar. Der Ordensgemeinschaft blieb eine
beachtliche Minderheitsbeteiligung.

So sieht nun also Bad Rippoldsau seit 1979 recht verändert aus, rationalisiert
und betoniert zu einem großen Teil, aber auch mit einer hervorragenden
Infrastruktur und immer noch umgeben und privilegiert durch eine
glückliche Vielfalt bioklimatischer Faktoren.

„Natürliches Mineralwasser"

„Das Glücklichste sind aber alle die lauteren Quellen", schrieb Rainer M.
Rilke30 am 10. September 1909 an Anton Kippenberg, den Inhaber des
Insel-Verlags, aus dem Schwarzwälder Badeort nach Leipzig. Natürlich ist
es eine Freude zu sehen, wieviele Quellen der Wolf zueilen auf ihrem
Drang vom Kniebis südwärts. Kaum ein Tal entspricht so klar der Beschreibung
, die Sebastian Münster in seiner „Cosmographey" (1544) gegeben hat:
„Das Gebirg im Schwartzwald gibt wunderbarlich viel Gewässer / kalt und
warm." Was die Kurpatienten von Rippoldsau zu schätzen wissen, ist aber
nicht das Wasser, was z. B. aus dem Grafenbach daherplätschert, kein Oberflächenwasser
, auch kein Grundwasser. Erst wenn Wasser in tiefere Gesteinsschichten
gelangt, kann es zu Mineralwasser werden. Es legt einen
langen Weg zurück und filtert dabei alles aus, was der Regen aus der Luft
an unreinen Elementen ins Erdreich gebracht hat.

Dieses „natürliche Mineralwasser" von ursprünglicher Reinheit zu gewinnen
und nutzbar zu machen im Kurbetrieb, ist das Anliegen der Unternehmen
und der Ärzte, die die wichtigen ernährungsphysiologischen Wirkungen
dieser Mineralstoffe und Spurenelemente in langer Erfahrung studiert
haben und nun im Interesse der Gesundheit nutzen. Mehr als 200 Untersuchungen
mit dem Nachweis, daß wichtige Substanzen wirklich vorhanden
sind, daß anderseits auch unerwünschte Materie ausgeschlossen werden
kann, müssen heute durchgeführt werden, um die Anerkennung als „natürliches
Mineralwasser" zu bekommen. Daß dieses Wasser grundsätzlich im-

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