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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 193
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Wochen- und Jahrmarkt im badischen Städtchen

Erstmalig im badisch gewordenen Stollhofen erscheint eine „Louben" in einer
Gerichtsurkunde von 1345.20

In einer Polizeiordnung von 1538 wird eine „Metzig" erwähnt.21

Erst 1616 findet sich eine Urkunde im GLA, die auf zwei Jahrmärkte und
einen Wochenmarkt hindeutet. Sie beinhaltet einen länger andauernden
Schriftwechsel (bis 1623), der von der Stadtverwaltung („Schultheiß, Bürgermeister
und Rath") mit der Durlacher Kanzlei (Karlsburg) wegen dem
„in der Zerfall gekommene Markt zue Stolhoffen" geführt wurde.

Dem Schriftwechsel ist zu entnehmen, daß die Durlacher Regierung dem
baden-badischen Städtchen anscheinend nicht sehr gewogen war. Die „Han-
delsmarktleuthen wie Huetmacher, Sattler, Gerber und dergleichen seyen
angemeldet", und die Bevölkerung mußte nach „Buhel und Rastatt laufen".

Nachdem die Stadt auf die Einnahmen wie „Zoll, Standgeld mit zümplicher
einträchtiger Künften" hingewiesen hatte, kam dann aus der Kanzlei die
Nachricht, „daß der Markt gestattet sei, wie er landauf und landab gehalten
werde".

Der Jahrmarkt wurde einmal im Frühjahr, am Montag nach Quasimodo (eine
Woche nach Ostern), und im Spätjahr, am Donnerstag auf Mathei (Ende
September), abgehalten.

Ebenso wurde die Ladgerechtigkeit erwähnt, womit aber auch die Ladstelle
von Hügelsheim gemeint sein kann. Hier hatte der Zollschreiber Ägidius
Stemmler von Hügelsheim unterzeichnet, der zugleich Untervogt zu Stollhofen
war.22 Allerdings wird schon 1511 in dem Berainen der „werb gen
Rin" erwähnt, der Anlegestelle oder Damm bedeutet.23

Turm, Tore, Graben und Mauer

Eine Reihe verschiedener Schriftstücke weisen auf Verteidigungsanlagen
hin. Im Jahre 1424, während die Grafen und Fürsten gegen die Städtebünde
Krieg führten, schickten die Straßburger Spione nach Stollhofen, um die
Beschaffenheit des Grabens und der Befestigung (21. 3.) herauszufinden.24

Im Juli desselben Jahres wurden Belagerungsschäden ausgebessert.25 In
der Urkunde der 1448 erfolgten Frühmeßstiftung der Edelfrau Elsa von
Rust wird ausdrücklich die Kapelle „innerhalb der Stadt" erwähnt (Capeila
S. Erhardi in Oppidi de Stolhova).26

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