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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 206
(PDF, 137 MB)
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nicht in der Form gestattet, wie er es wollte. Laut Hausbesitzer kam vom Denkmalamt der
Hinweis, dieses Haus gehörte früher zum Kloster Schwarzach (ehemaliger klösterlicher Kellerhof
? Das Kellerfeld beginnt gleich hinterm Haus und reicht bis fast nach Söllingen; war
das die Urzelle des 1154 erwähnten klösterlichen Ortes curia dominicalis?).
Nach den von mir eingesehenen Quellen kann ich dies leider nicht bestätigen, es könnte aber
denkbar sein.

Dieses Haus mit den Nachbarhäusern Lamm und Schule (1539) stand in der 1588 erstmalig
so genannten Vorstadt bei der Pfarrkirche (in diesem Fall die St.-Cyriaks-Kirche).

Punkt 13:

Gasthaus Lamm, auf dem Plan von 1697 zusammen mit dem Schwarzen Adler erkennbar.
1699 bittet der „Lambwürth Wöber" um einen Bauplatz für seinen Stall. Dieses Gasthaus
in der heutigen Lammgasse lag an der hier durchziehenden Landstraße. Nach der Festungszeit
wurde die Straße begradigt.

Punkt 14:

Vermutlicher Standort der St.-Cyriaks-Basilica, im Dreißigjährigen Krieg auf Befehl der
schwedischen Besatzung (1632) von der Bevölkerung niedergerissen. Diese Kirche wurde
nicht mehr aufgebaut, so erscheint dann die in der Stadtmitte liegende Erhards-Kapelle als
Pfarrkirche. Im Plan angedeutet der Steilabfall zum Bachgrund, so alte Kirchen wurden gerne
auf höhergelegenen Orten gebaut. Da sie eine sog. Wehrkirche war, kann dieser Standort
am Steilabfall besonders in Frage kommen. Da heute auch hier keinerlei Reste zu sehen sind,
kann nur durch einen Zufallsfund der Standort und auch die Größe der Kirche ermittelt
werden.

Punkt 15:

Stadtmühle: Die im Jahre 1302 erwähnte „ober Mulin" könnte die Stadtmühle gewesen sein,
da die untere Mühle die heutige Heckenmühle war. Später wurde auch die Obermühle als
Innere Mühle bezeichnet.

Punkt 16:

Innenbereich der Wasserburg. Hier steht ein Wohnhaus, das auf dem Keller eines Vorgängerbaues
errichtet wurde. Von diesem Keller aus zweigt ein unterirdischer Gang ab (heute zugemauert
), der sich nach Aussage der Bewohner in Richtung Osten verliert und angeblich in
der Vorburg enden soll. In diesem Gang sollen früher auch Skelette und Wappen gefunden
worden sein. Kurz nach dem Krieg, um 1950, brach ein Teil der hier unter der Herrenstraße
verlaufenden Gewölbe ein. Ein Loch entstand in der Straße, das dann zugeschüttet worden ist.

Punkt 17:

Dieses Haus wurde im Jahre 1752 erwähnt, hier beklagte sich ein Michael Gäßler, sein Bauplatz
am Schloßgatter wäre ein „elend Wasserloch". Tatsächlich ist im Keller dieses Hauses
ein Torbogen zu erkennen, der unter der heutigen Straße weiterverläuft. Dieses Haus steht
auf einer früheren Bastion, die den Zugang zum Schloß sicherte. Der Durchgang könnte früher
ein Ausgang zum Schloßgraben (Schloßgatter) gewesen sein.

Punkt 18:

Rückmauer der Wasserburg, teilweise als Grundmauer für Stall- oder Wohnhäuser verwendet
. Bei dem hier stehenden Haus endet das Grundstück unbebaut an einer Gartenmauer.
Unter dieser Gartenmauer befindet sich die Grundmauer des Schlosses. Geländeunterschied:
ein Meter zum Nachbargrundstück abfallend. Das Haus hat keinen Keller. In 1,40 m Tiefe
beginnt schon das Grundwasser (in einem Schacht). Laut Bewohner könnte der Schacht früher
ein Brunnen gewesen sein. Oder sitzt das Haus auf dem alten Schloßkeller, dem alten
Gewölbe, das heute von Grundwasser geflutet ist?

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