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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 216
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Ganz deutlich wird dies, wenn wir nach Wiedergrün blicken. Die Ruine
dort war in einer Zeit wirtschaftlicher Not offenbar nicht ohne weiteres in
frischen Flor zu setzen. Auch nachfolgende Besitzer, die im Jahre 1677 kamen
, vermochten in dieser Hinsicht nichts zu bewirken. Der Lehnsherr veräußerte
das Gut an die Erben seines Leibmedicus Kieffer in Straßburg; zwei
Jahre später konnte es dann das Kloster Allerheiligen samt zugehörigen Höfen
erwerben. Erst jetzt sollte das Gebäude im Wiedergrün in neuem Glanz
erstehen, Erholungsort für die Conventualen des Klosters werden, denen
zur frommen Pflichterfüllung des Fastens der wiederhergestellte Weiher,
aber auch die Trauben der Rebhöfe dienten.

Schließlich, mit der Säkularisation kam das Anwesen wieder in den Besitz
des Hauses Baden; Verhandlungen wegen Rückerwerb waren vorher an der
Haltung des Klosters gescheitert, das auch mit einer Erstattung des Kaufpreises
cum meliorationibus nicht zu gewinnen war. Entsprechend der Gesetzeslage
verblieb der größte Teil des Grundbesitzes beim Staat; das
Schlößchen aber wechselte 1833 erneut den Besitzer. Seit dieser Zeit hat es
verschiedene Herren gesehen, die das ihnen anvertraute Zeugnis der lokalen
Geschichte nicht immer zu würdigen wußten. Dies hat sich in jüngster Zeit
augenscheinlich und in dankenswerter Weise geändert.

Anmerkungen

1 Hinweise und Zitat bei Krieger, A., Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums
Baden, Bd. 2, S. 1438. Regest und genaue Quellenangabe bei Ruppert, Ph., Regesten
des mortenauer Adels, 1. Neuenstein, in: ZfGO 37 (1884), S. 385-411, bes. S. 400-1:
GLA Staufenberg Copialb. 44 und Allerheiligen Copialb. II 463. Weitere Hinweise ebenfalls
bei Ruppert, Ph., Regesten des mortenauer Adels, 1. Neuenstein (Schluß), in:
ZfGO 38 (1985), S. 130-56, bes. S. 132. Hier ist vom Burgstadel zu Widergrün die
Rede. Das Objekt ist nach Ausweis dieser Quelle (Dat. Baden 1405, GLA Saalbuch des
Markgrafen Bernhard von 1410) weder eine in Ruinen liegende, noch gänzlich abgegangene
, sondern eine kleinere, auf Verteidigung eingerichtete Burg.

2 Theil, B., Das älteste Lehnbuch der Markgrafen von Baden (1381), Edition und Untersuchungen
, Ein Beitrag zur Geschichte des Lehnswesens im Spätmittelalter, Diss. phil.
Freiburg i. Br. 1972 (Veröff. d. Kommission f. gesch. Landesk. i. Bd.-Wttbg., R. A, 25).

3 Zit. nach Weiß, E., Der badische Rebort Durbach in seiner wirtschaftlichen Entwicklung
, Karlsruhe i.B. 1911 (Heidelberger Volkswirtschaftliche Abhandlungen, Bd. I,
H. 5). Weiß stützt sich auf eine Relation des Frhr. Carl v. Wöllrath v. J. 1791 an die
fürstl. Regierung (Staufenberger Herrschaftsakten); s. S. 29—30, bes. Anm. 30 mit weiteren
Verweisen.

Abkürzungen

ZfGO Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins

216


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