Freiburger historische Bestände - digital

gegriffen habe, er habe auch nicht gesagt, er habe ein Lumpenamt, aber einen
groben Flegel habe er ihn genannt.

Der Kirchenrüger besteht darauf, dass er die Wahrheit gesprochen. Weiter
habe K. gesprochen, wenn er ein Batzen wert wäre, hätte er dieses Lumpenamt
nicht angenommen.

1748

Montag, den 24. Aug. wurde etraordinär das Presbyterium zusammen gerufen
und davor citiert:

Hans Peter G., der ledige aus Renchenloch, diesen klagt Maria K. von
Memprechtshofen an, dass am 8. Sonntag nach Trinitatis als sie aus der Ka-
tecismuslehre nach Hause gehen wollte, habe er sie mit Grundschollen geworfen
. Der Citatus erschien, konnte es nicht leugnen, sagte aber, dass er
es nicht gern getan habe. Im ward ferner vorgehalten, dass er sie mit einem
Messer verwundet habe, welches er auch nicht leugnen konnte, nämlich als
sie ihn auf den Boden geworfen: Im ward zugered und er versprach Besserung
. (Renchenloch: im 18. Jahrhundert abgegangener Ort bei Memprechtshofen
.)

1748

4. Sept. an einem Bettag wurde Presbyterium gehalten und davor citiert:
Hans Jörg K., Christian Z., Anna Maria Kl., Magdalena H., Christian R.
und Maria Eva Sch., alle ledig, zu Memprechtshofen, sind angeben, dass
sie am 10. Sonntag nach Trinitatis zu Gamshurst gewesen und haben auf
dem Meßtag getanzet. Sie waren geständig, dass sie an einem solchen Tag
hinüber gegangen seien, sie aber nicht getanzet hätten.

1751

den 8. Juni an einem verordneten Bettag wurde Presbyterium gehalten und
davor citiert erschien:

David L. der Löwenwirt allhie ist angeben, dass er die Gäst in seinem
Wirtshaus über die gesetzte Zeit aufgehalten, insonderheit bei der Hochzeit
vor 8 Tagen viel Ausgelassenheiten zugelassen habe, dass über die Zeit die
Gäste verblieben sind.
Hat sich entschuldigt.

Katharina G. und Salomea B. beide ledig von hier sind angeklaget, dass sie
bei der Hochzeit vor 8 Tagen bis nachts 10.00 h mit Diersheimer Buben im
Wirtshaus herum getollt sind. Sie wollten sich zwar entschuldigen, dass sie
eher nach Haus gegangen seien. Sie wurden überzeugt, dass sie über die
Zeit verblieben sind.

Ein jeder wurden 2 Schillinge Strafe angesetzt.

2. Nov. an einem Bettag wurde Presbyterium gehalten und davor gefordert:
Katharina Kl. die ledige von hier, diese gehet schwanger mit einem ausser
der Ehe gezeugten Kinde. Als Vatter gibt sie Hans Jakob S., der ledige von
Memprechtshofen an. Der will nicht gestehen, dass er sie in der Grün-

233