Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 275
(PDF, 137 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0275
Ausführungen von Schulmeister durchaus überzeugend. Beim Übergang
des französischen Heeres am 25. und 26. September 1805 über den Rhein
stellte Baden nur schleppend die ausbedungenen 3000 Mann; dem hochverschuldeten
Land fehlte es an Geld. Es konnte zunächst nur 1200 schlecht
ausgerüstete Mann in Marsch setzen, schließlich aber nur auf 2650 Mann
aufstocken; als das Corps sich am 25. Oktober in Marsch setzte, hatte Ulm
schon am 20. kapituliert, aber es nahm auch nicht an der Schlacht von Au-
sterlitz teil. Die Badener wiederum beschwerten sich über die französischen
Requisitionen und die Errichtung eines Lazaretts bei Bruchsal.44 Die badischen
Klagen werden von Brauer in einer Note formuliert: „Sie wird von
Groos ins Französische übertragen, wobei dann freilich die Schärfen des
Brauer'schen Entwurfs erheblich gemildert werden".45

Obser rät nun allerdings, den Aufzeichnungen Schulmeisters größte Vorsicht
entgegenzubringen:

,,Was z. B. S. 25/26. über die Dienste gesagt wird, die Sch. angeblich im Jahre 1805 Baden
erwiesen, sowie über seine Beziehungen zu Großherzog Leopold, verrät sichtlich tendenziöse
Färbung und wimmelt von Unrichtigkeiten: das Regiment, das in Philippsburg errichtet
werden sollte, hieß Latour d'Auvergne, nicht Neu-Ysenburg; die Beschwerdenote stammt
nicht von Reitzenstein, sondern von Oehl, sie ist nicht aufgefangen, sondern von letzterem
dem Staatsrat Petiert übergeben worden, der sie auch beantwortete; Großherzog Leopold befand
sich 1807 nicht vor Danzig; nicht ihm, sondern höchstens dem Erbgroßherzog Karl
könnte Sch. dort wichtige Dienste geleistet haben usw."46

An dieser Kritik fällt aber auf, daß die Irrtümer nur Namen, aber nicht die
Sache an sich betreffen; so ist z. B. der Name des Regiments unerheblich.
Zutreffend ist der Hinweis, daß die Beschwerdenote von Oehl dem Staatsrat
Petiert übergeben wurde; das war am 10. 11. geschehen, aber noch am
14. 12. bemerkte Oehl in einem Brief an Karl Friedrich, daß Petiet ihm grolle
. Doch allem Anschein nach war Schulmeister auch hier nur eine Verwechslung
mit jenem Brief des Markgrafen Ludwig vom 10. 11. unterlaufen,
von dem Oehl dem Kurfürsten berichtet hatte.

Anmerkungen

1 Wilhelm Gräßlin, Johann Georg Zuflucht, der letzte Schultheiß von Kork. Auszüge aus
seinem Tagebuch. In: Die Ottenau 1972, S. 167.

2 Heinrich Scheel, Süddeutsche Jakobiner, 1980, S. 519.

3 Arthur Kleinschmidt, Karl Friedrich von Baden, 1878, S. 142 f.

4 Joseph Freiherr von Hormayr zu Hortenburg, Lebensbilder aus dem Befreiungskriege.
Dritte Abt. (Zusätze und Berichtigungen), Jena 1844, S. 134.

5 Politische Correspondenz Karl Friedrichs von Baden 1783—1806, Band VI, Nr. 164, Graf
Axel Fersen an König Gustav Adolf IV. von Schweden, Dresden, 10. 5. 1799, S. 151.

6 Uwe Jens Wandel, Das Hochschulwesen Württembergs 1789—1816. In: Baden und Württemberg
im Zeitalter Napoleons, Bd. 2, 1987, S. 366; Erwin Dittler, Ernst Ludwig Posselt
(1763-1804) im Umbruch der Zeit. In: Badische Heimat 3/1989, 439 f.

275


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0275