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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 315
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scher Vereinsstock" geschaffen. Damit verhinderte man in Baden den drohenden
Beutenwirrwarr auf Jahrzehnte hinaus. Man darf diese Maßnahme
als einen der ersten Versuche zu einer Normung in der Imkerei werten. An
der Konstruktion war Huber maßgeblich beteiligt, wobei er in etlichen
Punkten auf das bewährte Vorbild des Bienenbarons v. Berlepsch zurück-
griff. Die badische Beute ihrerseits wurde später zum Vorbild der Konstruktion
Gerstungs (1860—1925), der die rationelle Imkerei in Thüringen
maßgeblich förderte. Er sagte damals von dieser Beutenart: ,,Den Bienen
genehm, dem Imker bequem."

Mit der Mitgliederzahl des Vereins wuchsen die Aufgaben. Um ihnen besser
gerecht werden zu können, führte man ab 1864 Bezirksverbände und
Wanderlehrer ein. Damit war ein intensiveres Arbeiten und eine bessere
Breitenwirkung gegeben. Huber selbst war neun Jahre lang als Vereinskassierer
, Korrespondent und Wanderlehrer tätig. Als solcher war er nicht nur
um Belehrung bemüht, sondern auch um Werbung für den jungen Verein.
So veranstaltete er häufig auf den Dörfern Verlosungen von Beuten, Geräten
und Königinnen. Die Generalversammlungen des Vereins waren stets mit
werbenden Ausstellungen und Veranstaltungen verbunden, für die er verantwortlich
zeichnete. Sein Beruf als Lehrer, sein imkerliches Wirken und all
die geschilderten Aufgaben, verbunden mit einer umfangreichen schriftstellerischen
Tätigkeit, auf die nachher noch eingegangen werden soll, brachten
es mit sich, daß er als einziger Wanderlehrer für Baden die Arbeit allein
nicht mehr tun konnte. So stellte man ihm in der Folge noch weitere acht
Wanderlehrer zur Seite, unter ihnen den unvergessenen J. M. Roth, der später
die erste badische Imkerschule (1890 in Eberbach am Neckar) gründete.
Die damaligen Wanderlehrer hatten ein umfangreiches Aufgabengebiet zu
erledigen. Sie mußten das Land bereisen und Vorträge über rationelle Bienenzucht
halten, Wanderversammlungen in verschiedenen Landesteilen
veranstalten und dabei Musterbeuten vorführen, selbst einen Musterbienenstand
unterhalten und auf ihm praktisch-theoretische Lehrkurse veranstalten
. Doch es hatte sich bald gezeigt, daß das Wort zur Verbreitung der
neuen Betriebsweise nicht mehr genügte; die Schrift mußte hinzukommen.

„Am 10. 12. 1857 wurde die Herausgabe einer eigenen lokalen Bienenzeitung angeregt. Man
begnügte sich aber zunächst damit, bienenwirtschaftliche Mitteilungen in Sonderabzügen
den Mitgliedern zu liefern. Außerdem hatte die landwirtschaftliche Zentralstelle ihr Organ
dem Bienenverein zur Benutzung freigegeben. Doch das genügte den Männern damals nicht.
Sie wollten nichts Halbes. Schon am 30. 10. 1864 faßte der Vorstand den Beschluß — es war
in Achern — das Monatsblatt ..Die Biene und ihre Zucht" herauszugeben. Herr von Langsdorf
war hier die treibende Kraft; er hatte kurz zuvor am 4. 7. 1864 auf der Generalversammlung
in Pforzheim zu diesem Schritt dringend geraten. Der Umfang der Zeitung war
zunächst bescheiden. Mit der Zeit wuchs sie jedoch zu respektablem Umfang und zu einer
Verbreitung weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Ihr erster Schriftleiter war wieder der
unermüdliche Ludwig Huber..." (Wendelin Glaser)

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