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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 331
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gen Jahr in Ölten verstorbene Buchhändler Hermann Hambrecht (links) und
unser vor drei Wochen dahier entschlafener Bürger Alexander Huber. In der
Mittelreihe Karl Adam (,,Hasennest"), dann die Altväter Karl Eichin,
Kaufmann (gest. in Chicago), nebst Hermann Oesterlein, Bahnbeamter
(Vater unseres Mitbürgers), und der blonde Küfermeister Josef Beiser vom
einstigen ,Wettiplatz'. Durch das Wort Bund ,Bund' getrennt, links der ewige
Junggeselle Ernst Dillinger, im Volksmunde ,Spitzkopf genannt, ein
Buchbinder, und der rote Architekt Otto Hoffmann, der sich in Freiburg
niederließ und das große musikalische Talent des ,Bundes' war. Das unten
abschließende Väterpaar bildet den noch mobilen Bestand in der Gegenwart
: der Blättleschreiber Adolf Geck und der Glasmaler Hans Drinneberg
in Karlsruhe."

Doch schon am 15. August bringt der „Alte" die Trauernachricht, daß der
Glasmaler Hans Drinneberg, „dessen Werke den Schüler Hans Thoma's
unsterblich machen" und der auf der Weltausstellung in Chicago den großen
Preis erhalten hatte, am 8. 8. verstarb: ,,Im ,Alten Bund', in dessen Zwölferrat
er 1875 aufgenommen wurde, war Johann's Talent sehr geschätzt. Als
Glasmaler wurde er in der Kunstanstalt Geck und Vittali dahier ausgebildet;
das eigene Geschäft in Karlsruhe entstund 1877."

Drei Jahre später, am 23.2. 1934, starb Monsch (Absalon), eine der bemerkenswertesten
Persönlichkeiten Offenburgs. Hans Drinneberg hatte ihm
schon 1902 die „Unsterblichkeit" prophezeit, da einst eine Marmortafel mit
seinem Relief an der Stadtmauer der Zwingeranlagen sein verdienstvolles
Wirken der Nachwelt überliefern werde. Monsch wurde 1928 aus Anlaß seiner
40jährigen produktiven Tätigkeit als Stadtrat nicht nur die Würde eines
Ehrenbürgers verliehen, sondern mit den dankbaren Namensgebungen
, ,Georg-Monsch-Anlage", , ,Georg-Monsch-Kanzel", , ,Georg-Monsch-Schule"
(mit der , ,Georg-Monsch-Brezel" und „Georg-Monsch-Uhr") und „Georg-
Monsch-Turnhalle" vor dem Vergessen bewahrt. Daß schließlich der nationalsozialistische
Oberbürgermeister Dr. Rombach in seiner Grabrede betonte
: „Wenn das Institut des Ehrenbürgers noch nicht geschaffen gewesen
wäre, hätte es für Georg Monsch geschaffen werden müssen",12 mag das
Ansehen dieses Bündlers unterstreichen, der während der ganzen Dauer der
Weimarer Republik seine „Gedanken über eine sozialistisch-kommunistische
Staatseinrichtung" mit dem Endziel einer entsprechenden sozialen
Weltordnung propagierte!

Am 13.4.1942 starb mit seinem Freund Adolf Geck (Asser) der letzte Vater
des „Alten Bundes".

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