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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 340
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thasar. Für die christliche Kirche gilt die Anbetung der Weisen aus dem
Morgenland als die erste Christusverehrung aus der Welt der „Heiden".

Kachel mit dem Bildwerk des Königs Caspar

Die Anschauung, daß einer der Drei Könige ein Mohr sei, verbreitete sich
erst seit dem 14. Jahrhundert, d. h. ein Jahrhundert vor der Entstehung der
hochrechteckigen bosensteinischen Ofenkachel (17 cm x 26 cm), die das
Bildwerk dieses Königs in Reliefform enthält und die — wie auch die anderen
Drei-Königs-Kacheln — auf der Rückseite den Abdruck eines groben
Leinentuchs zeigt. Meistens wird dieser König mit dem Namen Caspar bedacht
, der die Jugend und die afrikanischen Völker verkörpern soll.

Caspar steht in starrer Haltung mit gespreizten Beinen inmitten einer Nische
unter einem Baldachin, einem Traghimmel, der auf schmalen Trägern ruht.
Mit seiner schlanken Taille und den überlangen Proportionen repräsentiert
er das höfische Schönheitsideal des Spätmittelalters. Er trägt keine orientalische
Kleidung, sondern Kleidungsstücke, die adlige Personen des Abendlandes
im Spätmittelalter bevorzugten. Das auffallendste von ihnen ist ein
hauteng geschnittenes, kurzes und bis zum Gesäß reichendes Oberkleid
(= Schecke) mit flügelartig geweiteten Ärmeln. Das stark gekürzte Oberkleid
läßt die strumpfartigen Beinlinge des Königs in ihrer ganzen Länge er-

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