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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 356
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0356
Die Rokokokanzel in der Leutkirche ,,St. Martin" zu
Gengenbach

Julius Roschach

Vorwort

Dem Verfasser oblag die Aufgabe, über die frühere und jetzige Kanzel der
Stadtkirche ,,St. Martin" in Gengenbach zu berichten.

Dabei handelt es sich einmal um die Kanzel aus der Barockzeit, die vom
bekannten Barockbildhauer Philipp Winterhalter um das Jahr 1715 mit sechs
Figuralplastiken am Kanzelkorb und der Statue des 12jährigen Jesusknaben
als Krönung geschaffen wurde und im Zuge der umfassenden Restaurierung
der Stadtkirche Ende der 90iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, da
„stilwidrig" rigoros entfernt wurde. Zum anderen galt es, die an Stelle der
Barockkanzel errichtete, im Bezug auf die neoromanische Ausgestaltung
des Kircheninneren nicht weniger stilwidrige neue Kanzel im neogotischen
Stil aus Terrakotta, ein Geschenk der Keramikfabrik Roth in Baden-Baden
an die Kath. Pfarrei, zu beschreiben.

Bei der Sichtung der diesbezüglichen spärlichen Literatur fanden sich auch
u.a. Hinweise auf die weiteren historischen Kanzeln in der Heimatstadt
Gengenbach: Die barocke Außenkanzel aus dem Jahre 1747 an der Wallfahrtskapelle
,,St. Jakob" auf dem Bergle und die Rokokokanzel in der
Leutkirche ,,St. Martin". Bei näherer Betrachtung steigerte sich der Eindruck
, daß es sich bei letzterer um ein wertvolles Kunstwerk aus der
2. Hälfte des 18. Jahrhunderts handelt.

Also Anlaß genug, dieser Kanzel eine ausführliche Beschreibung zu widmen
, zumal, soweit bekannt, derartiges bislang nicht vorliegt.

Kurzer Abriß der Geschichte der Leutkirche , ,St. Martin''

Die Leutkirche ,,St. Martin" war im erstbesiedelten Gebiet (erste Rodungsstufe
) um das Benediktinerkloster in Gengenbach die erste Pfarrkirche in
der Klosterherrschaft und wurde dem fränkischen Nationalheiligen „Martin
" geweiht. Ihr Ursprung ist im 9. Jahrhundert zu suchen, als das Kloster
aus seinen Grundherrschaften Siedler der altbesiedelten Gebiete im Elsaß
(Dangolsheim, Westhausen, Batzendorf, Hoffrankenheim, Durningen und
Behlenheim) und im Neckartal (Römlingsdorf, Fluorn, Stetten, Beffendorf,

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