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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 372
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0372
Als Sandhaas vom Haslacher Gemeinderat den Auftrag bekommen habe, so
berichtet Hansjakob24, für den Muttergottesaltar der Stadtkirche in Haslach
ein Maria-Himmelfahrt-Bild zu malen, habe er der Maria das Gesicht
seiner Geliebten und unter die Apostel, welche der auffahrenden Himmelskönigin
nachschauten, habe er sich selber gemalt. Voll Entrüstung hätten
die Haslacher darin eine Blasphemie gesehen und das Bild zurückgewiesen.
Franz Schmider hat nachgewiesen25, daß dieser Auftrag vom Haslacher
Gemeinderat so nicht gegeben wurde, sondern daß eher der Version Allgeyers
geglaubt werden müsse, wonach Sandhaas ein Altarbild, das die Geburt
Christi darstellte, malen sollte.26 Da er der Maria das Gesicht der Mine
/Marianne gab, wurde das Bild vom Gemeinderat Haslach abgelehnt.

Der plötzliche Tod seiner Geliebten (wahrscheinlich 1837) scheint Sandhaas
in eine tiefe Schwermut gestürzt zu haben. Er flüchtete sich in die Einsamkeit
der Natur. Oben im Urenwald bei Haslach baute er sich auf einem Felsen
eine primitive Laubhütte und lebte dort als Einsiedler, wie dies ein von
ihm selbst gemaltes Bild zeigt. 1843 brannte seine Hütte vollständig ab. Ein
Sturmwind hatte ein dort angemachtes Feuer entfacht und die Hütte vernichtet
. Sandhaas wurde als Brandstifter gesucht, schließlich von den Haslacher
Bürgern im Wald eingefangen, gefesselt und als „Wahnsinniger" im
,,Narrenhüsle" in Haslach eingesperrt. Man brachte ihn in die „Irrenanstalt
" Illenau bei Achern, wo er zwei Jahre behandelt wurde und sein angeblicher
Wahnsinn sich in eine ungefährliche Schwermut verwandelte.

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