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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 405
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mat-Läden. In den Wohnungen leben Franzosen mit Deutschen auf engem
Raum zusammen - der einstige Kurort zählt in diesen ersten Nachkriegsmonaten
mehr französische als einheimische Bewohner.5 Döblin findet eine
vorläufige Bleibe in der Pension Bischoff am Römerplatz 2, gegenüber
den Bädern: „Ich hause im Zentrum der Stadt, in einem kleinen Zimmer,
in einer nicht gerade erstklassigen Familienpension. Eine kleine Lampe
glüht an der Decke, eine Tischlampe gibt es nicht, aber man leiht sie mir
aus der Stadt. Das große Friedrichsbad in der Nähe gehört zu den wenigen
Bequemlichkeiten, die mir wenigstens im Beginn der Ort gewährt. Es gibt
hier heiße Quellen, und das Bad ist nicht zerstört".6 Schon 1945 führen die
Eheleute Edgar Epple und Elsa, geb. Bischoff die kleine Pension.

Der Römerplatz in Baden-Baden
um 1950

Helles Haus rechts: Pension Bischoff

Herr Epple erinnert sich noch heute an den älteren Bewohner, der in jener
bewegten Besatzungszeit „immer ruhig und ordentlich" auftrat. Der Hauswirt
erzählt, daß Döblin lange Monate oben unter dem Dache das Zimmer
17 bewohnte. Man habe es damals sehr begrüßt, bei all der französischen
Einquartierung im Hause wenigstens mit einer Person in deutscher Sprache
reden zu können.7

Im Juni 1946 folgt Erna Döblin nach. Die Eheleute beziehen jetzt zwei Zimmer
im Erdgeschoß des Anwesens Schwarzwaldstraße 6. Daß man dem Ad-
ministrateur nicht eine der Villen im Stadtteil Paradies, sondern eine
bescheidene Wohnung in einem der Gagfah-Siedlungshäuschen draußen in
der Weststadt zugeteilt hat, bezeugt seine untergeordnete Stellung in der Besatzungshierarchie
. Täglich überquert Döblin nun unmittelbar vor dem
Hause den Übergang der Stichbahn Baden-Baden / Baden-Oos, um in der

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