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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 415
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Bestände eingegliedert.14 Mit der Rückführung dieser Bestände an das
Bundesarchiv wurde 1958 begonnen; 1968 war die Rückgabe des zivilen
Schriftguts nahezu abgeschlossen, während vom militärischen noch 15 bis
20 Prozent fehlten.15

Die britische Militärregierung schaffte nach dem Krieg Unterlagen der
Kriegsmarine, der Reichskanzlei und des Auswärtigen Amtes nach Whad-
don Hall in England, gab sie aber seit 1959 bis auf geringe Reste an das
Bundesarchiv zurück.16 Britische wie amerikanische Bestände wurden vor
der Rückgabe mikroverfilmt, gleichzeitig erschienen Kataloge mit Inhaltsangaben
der verfilmten Akten. Mit ihrer Hilfe kann jeder Interessent gezielt
Filmkopien zu Festpreisen erwerben.17

Zurückgegeben wurden aber nur Akten aus den staatlichen Archiven der
Besatzungsmächte. Daneben existieren, über die ganze Erde verstreut, große
Mengen weiterer amtlicher und NS-Akten, bei denen mit einer Rückführung
nicht zu rechnen ist, weil sie nicht offiziell beschlagnahmt wurden:
Besatzungssoldaten hatten sie als Souvenir mitgenommen, und schließlich
landeten sie auf Umwegen als Geschenke in Institutionen, Universitäten und
Bibliotheken.18 Solche Bestände lagern beispielsweise bei der Library of
Congress in Washington, D. C, der Hoover Institution in Stanford, California
, dem Yivo-Institute for Jewish Research in New York, der Alderman Library
der University of Virginia, der Wiener Library in London, im Centre
de Documentation in Paris, im Amsterdamer Rijksinstitut voor Orloogs-
dokumentatie und im Yad Washem in Jerusalem.19 Unterlagen über die
Häftlinge der Konzentrationslager, deportierte Juden und ausländische
Zwangsarbeiter erhielt der Internationale Suchdienst des Roten Kreuzes in
Arolsen / Waldeck.20

Schrifigut der Besatzungsmächte

Aktenmaterial, das nach dem Krieg bei den alliierten Besatzungsbehörden
entstand, ist der historischen Forschung teils mehr, teils weniger zugänglich
— entsprechend den Vereinbarungen, die mit den Regierungen dieser Staaten
bisher getroffen, oder nicht getroffen, werden konnten. Am umfassendsten
sind bislang die Unterlagen der amerikanischen Militärregierung —
Office of Military Government for Germany, United States, kurz OMGUS
genannt — zugänglich gemacht worden. Wolfgang Mommsen nahm während
seiner Amtszeit als Präsident des Bundesarchivs 1967 bis 1972 Kontakte
zu den National Archives in Washington auf, um bei den dortigen
Behörden Verständnis für das Interesse der westdeutschen Geschichtswissenschaft
an diesem Material zu wecken. 1970 bewegte er den Bundesinnenminister
zu einer verbindlichen Aussage über die besondere kulturpolitische
Bedeutung einer Erschließung und Verfilmung der OMGUS-Akten. Außer-

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