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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 531
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Dieser Raum (ganze vier mal acht Meter groß) fand sich 1908: hinter einem
Lattentor im Rückgebäude des Hauses Gerberstraße 16 (Ecke Kesselstraße).
Als Startkapital besaß Franz Burda seine zwei Maschinen in Philippsburg,
einen Tiegel und die 1897 gekaufte „Schnellpresse" von Koenig & Bauer.
Sie bekam jetzt in Offenburg, weil es hier bereits Strom gab, endlich einen
Motor.13

Franz Burda L hatte mittlerweile auch eine kleine Wohnung gefunden, im
Haus vom Metzger Adler, Ecke Metzger- und Langestraße. Sie reichte allerdings
nicht aus, die ganze Familie aufzunehmen. Außerdem kränkelte die
Mutter seit der Geburt von Erwin. Als sie nach Offenburg kam, war sie bereits
vom Tod gezeichnet. Sie starb 1909 an Brustkrebs.

So kam es, daß nach der Aufgabe des Philippsburger Hauses nur die vier
„großen" Kinder aus erster Ehe mit nach Offenburg geholt werden konnten.
Erwin wurde bei der Schwester des Vaters, Amalie, in Freiburg untergebracht
, der fünfjährige Franz bei den Bauersleuten Franz Anton und Karoline
Herr in Philippsburg.14

Am 26. April 1910 heiratete der Witwer und sechsfache Vater noch einmal.
Mit seiner Frau Karoline, genannt Lina, Schmitt aus Renchen (1876—1964)
hatte er weitere drei Kinder.

1911 konnte sich die Familie eine größere Wohnung leisten, in der Friedrichstraße
25 gegenüber der 1908 konsekrierten Dreifaltigkeitskirche. Jetzt
wurden auch Franz und Erwin zurückgeholt. Franz Burda hatte in Philippsburg
die ersten beiden Volksschulklassen absolviert, jetzt besuchte er die
dritte und vierte Klasse in Offenburg und wechselte dann, 1912, über auf
die damalige Oberrealschule15, das spätere Schillergymnasium.

Es ist nach wie vor verwunderlich, daß Franz Burda auf die höhere Schule
gehen durfte. Die Druckerei warf nur wenig ab.16 Dann der Erste Weltkrieg
. Keine goldenen Zeiten für eine Druckerei, auch wenn sie arbeiten
konnte.17

Mittlerweile war die vielköpfige Familie ein paar Blocks um die Ecke in die
Friedenstraße 28 gezogen. Schmalhans war dort Küchenmeister. Doch das
Wort vom „armen Schlucker" war das äußerste, was Dr. Franz Burda später
im Rückblick über jene Zeit der Not und der Sorgen geäußert hat. In Gesprächen
berichtete er immer von einer relativ unbeschwerten Jugend.

Der SDR-Reporter Dr. Kurt Stenzel fragte Dr. Franz Burda anläßlich eines
Fernsehinterviews'8, wie er den Ersten Weltkrieg erlebt habe.

Franz Burda verbrachte die großen Ferien 1914 (wie meist) in Philippsburg
bei der Familie Herr. Er erzählt:

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