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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 544
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Der verlegerische Einfluß Dr. Franz Burdas auf das Programm ist im einzelnen
nicht mehr festzustellen. Teilweise wurden Bücher aus der neutralen
Schweiz nachgedruckt, die der Schweizer Verleger Bruno Grimm zur Verfügung
gestellt hatte.71 Deutlicher wird der Einfluß Dr. Burdas in der Zusammenarbeit
mit dem Verlag Quelle & Meyer, mit der er „eine seiner alten
Lieblingsideen in die Tat umgesetzt"72 hat: die Herausgabe der berühmten
Schmeilschen Werke zur Tier- und Pflanzenkunde.

Daß Dr. Burda auch die Erfahrungen seiner Kartographischen Anstalt nutzte
, nimmt nicht wunder. Wohl aber der Erfolg. Burdas „Geografischer Weltatlas
", der erste, der in Deutschland nach dem Krieg herauskam, erreichte
auf Anhieb eine Auflage von 500.000 Exemplaren.73

Beim genaueren Hinsehen auf die Liste der in diesen drei Jahren erschienenen
Bücher läßt sich aber absehen, wie sehr Dr. Burda auch als Verleger
Einfluß genommen hat. So tauchen unter den Autoren und Herausgebern
nicht nur ein gewisser Leo Wohleb auf, später südbadischer Staatspräsident
(mit einer Bearbeitung der Latein-Grammatik von Schmalz/Wagner), sondern
auch der spätere Rektor der Georg-Monsch-Schule Straub (Lebensvolles
Rechnen — Rechenbücher für das 4. bis 6. Schuljahr) und der erste
Autor des früheren Buchverlags, Dr. Alfred Spraul, der für den Lehrmittel-
Verlag zwei Bände „Deutsche Stenografie" verfaßte.

Trotz der äußeren prekären Lage und des täglichen Kampfes um Nahrung,
Papier und Farbe74 bildete sich um die Protagonisten des Lehrmittelverlags
Dr. Burda und General Schmittlein herum ein kulturpolitischer Kreis, der
sich öfter im Generalshüsle, einem Schwarzwaldhäuschen bei Hofstetten,
das der General gekauft hatte, traf. Mit von der Partie waren dann „Gelehrte
(ich [Manns. D. Autor] erinnere mich an Th. Steinbüchel, J. Lortz und zahlreiche
andere Professoren), Schriftsteller, Künstler und Verleger (hier denke
ich vor allem an die 'Hausfreunde' Dr. Franz Burda und Bruno Grimm),
oder aber Politiker (vom Hohen Kommissar A. Francois-Poncet bis hin zu
Ministerpräsidenten, Ministern und Staatssekretären), Journalisten (von
Dr. E. Dombrowski bis hin zu Prof. Dr. B. Roegele), Bischöfe und Offiziere
".75

Aus der Hofstetter Runde entstanden auch neue Aktivitäten: Die erlauchte
Runde im Generalshüsle76 kannte einen jungen Graveur aus der Nachbarschaft
, der das Bild einer jungen Schwarzwaldbäuerin, der „Bächli-Helen",
in Kupfer stach. Das Porträt zierte eine Serie von Briefmarken, deren Herstellung
Dr. Burda im Auftrag der Franzosen übernommen hatte. Mit dem
Stich des Graveurs aus der Hansjakob-Gemeinde Hofstetten gab es keine
Urheberrechtsprobleme wie mit den Fotos der „Zeit im Bild "-Reporterin
Ilse Steinhoff. „Aus dem Zeit-im-Bild-Archiv hatte im Herbst '47 der französische
Kultur-Resident General Schmittlein die Steinhoff-Fotos nach

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