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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 548
(PDF, 137 MB)
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„Das Ufer" war nicht die erste Zeitschrift, die Dr. Burda ins Leben rief,
aber als „BUNTE" wurde es die wichtigste seines Verlags, nicht nur die erfolgreichste
. Die nüchternen Fakten sind schnell berichtet. Gegründet als
monatliche Regional-Illustrierte mit 35.000 Exemplaren Auflage und einem
pädagogischen Anstrich im Sinn der „Education publique"80 wurde die
BUNTE eine der wichtigsten aktuellen Zeitschriften der Bundesrepublik
mit einer Auflage von heute rund einer Million Exemplaren.81

Der Aufstieg der BUNTEN markiert auch die Wegstrecke des Aufbaus des
Druck- und Verlagshauses. „Unser Erfolgsrezept heißt: nicht Wachstum um
jeden Preis und keine waghalsigen Experimente, sondern Kontinuität, solide
Leistung und marktgerechtes Verhalten", hat es Dr. Franz Burda einmal
formuliert.82

Offizielle Statements dieser Art zeigen allerdings nicht, wie sehr Dr. Franz
Burda mit „seiner" BUNTEN, wie er gern mit einem gewissen Stolz sagte,
verbunden war. Sie war ein wesentliches Stück seiner Lebensphilosophie
und der seines gesamten Werkes. Henri Nannen, der Antipode im Norden,
hat das erkannt: „Wir waren Konkurrenten, wenn man so will, aber wir hatten
eine ganz verschiedene Ausgangsposition. Der STERN war ein kritisches
Blatt, das sich mit den Unebenheiten und Ungelegenheiten dieser
Welt beschäftigt, die BUNTE ILLUSTRIERTE, Franz Burdas erstes großes
und erfolgreiches Blatt, war eher ein Blatt, das die Menschen zur Freude
und zum Ja-Sagen zu einer heilen Welt bekehren wollte."83

Der Senator selbst hat sein verlegerisches Credo, sechs Jahre vor seinem
Tod, gleichsam sublimiert anläßlich der ersten Ausgabe von PAN84 formuliert
:

„Ist die Welt, in der wir leben, wirklich eine ,herrliche Welt', wie es im Untertitel
heißt? Hören und lesen wir nicht überall von Gewalt, Bedrohung,
Not und Tod, Angst und Ängsten, Nichtverstehen und Haß? Doch das ist
zum Glück nur eine Seite unserer Welt. Wir dürfen darüber nicht den Blick
für die andere Seite verlieren. Denn eine herrliche Welt voller Schönheit
und Wunder kann man dennoch überall finden. Man muß nur richtig hinschauen
! ... Je verlorener und bedrängter sich der Mensch heute in seiner
rauhen Umwelt fühlt, desto größer seine Sehnsucht nach den edlen, schönen
Dingen des Lebens und Erlebens, nach Wärme und Freude."

Nur wer ihn nicht kannte, konnte das als Ausflüsse einer „Offenburger
Frohnatur"85 abtun. Immer wieder ist dieser Versuch unternommen worden
, die Maxime der BUNTEN und damit des Senators als provinziell
abzutun86 oder ihre verlegerische Qualität infrage zu stellen.87

Die Antwort darauf gab Deutschlands .teuerster Bleistift', der Essener Professor
Willy Fleckhaus, auf dem Berliner Kommunikationstag 197988:

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