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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 553
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auf den Markt und am 30. April 1980 „PAN" als seine letzte Neugründung99
. Der Verleger war mittlerweile 77 Jahre alt.

Der Aufbau des Verlags nach dem Krieg erforderte den ganzen Mann, sollte
man denken. Doch seit seiner inneren Entscheidung für Verlag und Druck
hat Dr. Burda die duale Erfolgsschiene nie verlassen. Die Bauten in Offenburg
sprechen davon beredt.

Bereits vor der dadurch für jeden sichtbaren Expansion der Druckerei erhielt
Dr. Franz Burda am 26. Oktober 1950 jenen Titel, der sein Markenzeichen
werden sollte: Senator. Dazu ernannte ihn die damalige Technische
Hochschule Karlsruhe, „nicht, weil Herr Dr. Franz Burda mit seinen Ideen
geschäftlichen Erfolg hatte..., sondern weil er neue Ideen hatte, nach neuen
Ideen strebte und sann und diese in seinem Betrieb verwirklichte".100

Die Qualität des Burda-Tiefdrucks war bald sprichwörtlich. Sie war der
Grund dafür, daß Dr. Burda bereits im Jahr 1962 von der sowjetischen Regierung
aufgefordert wurde, ein Gutachten für ein geplantes Druckzentrum
in Moskau zu erstellen101, und daß im Februar 1969 Ted Meredith, der
Präsident des amerikanischen Kommunikationsmultis aus Des Moines,
Iowa, nach Offenburg kam, um Dr. Burda die Schaffung eines gemeinsamen
Tiefdruckunternehmens vorzuschlagen. Es wurde bereits am 2. Juli gegründet
. 102

Dr. Franz Burda war stolz darauf, daß er — trotz aller internationalen Erfolge
auch im Druck103 — auch und gerade in seiner Heimat als Prophet etwas
galt. Noch einmal der Freund und Weggefährte Franz Huber104: „In
etwas über einem Vierteljahrhundert ist der Burdabetrieb zu seiner heutigen
überragenden Mächtigkeit emporgestiegen... Wenn unsereins das sagt und
schreibt, so hat das vielleicht seinen besonderen kleinen Wert. Wir sind ja
in unmittelbarer Nachbarschaft, haben die Entwicklung mit beobachtet,
und die Offenburger Drucker alle insgesamt kennen und müssen feststellen,
daß Herr Dr. Burda in seinem großen Unternehmen genauso Kollege geblieben
ist, wie sein Vater in seiner kleinen Druckerei mit einer Schnellpresse
und einem Tiegel... es schon gewesen ist. Offenburg ist durch den Burdabetrieb
Druckerstadt ,kat-exochen', wie die alten Griechen sagten, oder wie
wir heute sagen, ersten Ranges geworden."

In Zahlen bedeutete dies, daß etwa im Dezember 1952 allein Burda ein
Fünftel des Gesamtumsatzes aller 130 Offenburger Betriebe mit mehr als
zehn Mitarbeitern erwirtschaftete.105 Das war sieben Jahre nach Kriegsende
und in dem Jahr, in dem Dr. Burda den Neubau draußen vor der Stadt
bezogen hatte.106

Es war ein mutiger und riskanter Schritt, auf die Kronenwiese zu gehen und
so groß zu bauen.107 Aber Dr. Burda hoffte genauso wie sein Freund, der

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