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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 578
(PDF, 137 MB)
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fiihrung und den daraus erwachsenden strategischen und taktischen Erfordernissen
heraus verstanden werden. Es wird deshalb auch Aufgabe sein,
die Operationen in den größeren Rahmen des Kriegsverlaufs auf dem europäischen
Schauplatz zu stellen.

Erster Weltkrieg

Bereits im Ersten Weltkrieg war die Stadt Offenburg das Ziel feindlicher
Luftangriffe geworden. Der erste Motorflug der Gebrüder Wright mit
einem Luftfahrzeug, welches schwerer als Luft war, lag gerade 12 Jahre zurück
, als die erste, aus einem Flugzeug abgeworfene Bombe, das Stadtgebiet
Offenburgs traf.20 Dies geschah zu einer Zeit, in der das Flugzeug als
Waffe etwas absolut Neues und bei den „alten" Waffengattungen Heer und
Marine argwöhnisch Betrachtetes war.

Die Entwicklung der Kriegsführung aus der Luft gegen das Deutsche Reich
war mit den Vorgängen auf diesem Gebiet, die sich in den beiden britischen
Teilstreitkräften abspielten, auf das engste verbunden. Obwohl die strategische
Bombardierung der britischen Insel durch deutsche Marineluftschiffe
bereit 1915 eingesetzt hatte, soll die Entwicklung der deutschen Militärluftfahrt
hier nicht im Detail nachskizziert werden.21 Dennoch ist es wichtig,
eine Tour d'Horizon der Etappen beider Seiten nachzuzeichnen, um zu erkennen
, welche generellen Tendenzen Offenburg zum Bombenziel des Ersten
Weltkrieges werden ließen.

Die Entwicklung der Luftkriegstaktiken

In der Frühzeit der Motorfliegerei war der Einsatz von Flugzeugen zum
Bombardement eher eine provisorische Angelegenheit. Armeeoberbefehlshaber
schätzten eigentlich mehr die neuen Perspektiven, welche die Aviatik
für die Aufklärung brachte und beabsichtigten nicht, einen von Boden- und
Seeoperationen unabhängigen Krieg aus der Luft zu führen.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde beinahe das gesamte, zwei Jahre
zuvor gegründete Royal Flying Corps, ein Teil des britischen Heeres,
nach Frankreich entsandt, um das britische Expeditionskorps im Kampf gegen
die deutschen Truppen zu unterstützen.

Der im Juli 1914 gegründete Royal Naval Air Service, eine Unterabteilung
der Royal Navy, stellte in Dünkirchen eine Squadron zur Vorneverteidigung
der britischen Hauptstadt auf. Am 8. Oktober 1914 bombardierte eines seiner
Flugzeuge, gewissermaßen als Präventivschlag gegen erwartete Angriffe
von Zeppelinen auf Großbritannien, eine Luftschiffhalle in Düsseldorf, in

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