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Abb. 2.3: De Havilland DH-4. Standard-Bomber der Briten im Ersten Weltkrieg
Aufnahme: IWM
Der moralische Effekt dieser gehäuften Luftangriffe blieb nicht ohne Auswirkungen
auf die Bewohner der Stadt. Ein Informant wurde mit den Worten
zitiert, die wiederholten Alarmierungen demoralisieren und irritieren
die Bevölkerung; diese klage, sie sei das Opfer von Repressalien, welche
durch das deutsche Bombardement von Paris provoziert worden seien, weshalb
sie gegen jene, welche dieses befohlen hätten, protestiere.
Auch die Aktionen am Morgen des 30. Juli 1918 brachten erhebliche Zerstörungen
der Eisenbahnanlagen mit sich. Zwar gestand der offizielle deutsche
Bericht ein, daß geringer materieller Schaden entstanden sei, jedoch waren
die Feststellungen der Briten weitaus präziser:
„Photographs taken during a raid show bursts very near the repair shops and on a large
amount of rolling stock."™
Einer nachrichtendienstlichen Quelle zufolge fielen drei Bomben auf die
Mitte des Bahnhofes. Alle Fahrgäste mußten umsteigen, da der Durchgangsverkehr
unterbrochen war. Die Wartesäle, das Büro des Bahnhofsvorstehers
sowie das Telegraphenbüro waren vollständig zerstört worden. Zusätzlich
gab der Agent seine Einschätzung, daß es zirka einen Monat dauern würde,
bis der Schaden beseitigt sei.
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