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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 606
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0606
Für den 27. Mai 1944, den Pfingstsamstag, notiert das Kriegstagebuch des
Luftschutzraumes Straßburg116:

„1236: Hptm Schmidthäuser meldet: 3—4 Fallschirme in südöstlicher Richtung 1 Maschine
brennend abgestürzt zwischen Willstätt und Eckartsweier (...)

1255: Fliegerabschuß bei Lahr (...)

1348: General Hiebe — Abschnitt Offenburg — 7 Maschinen — feindl. oder deutsche noch
nicht feststellbar — abgestürzt. 4 amerikanische Gefangene 7 werden noch zugeführt. 3 verwundet
u. 1 tot."

Bei der um 12.36 Uhr als abgestürzt gemeldeten Maschine kann es sich nur
um den auf der Gemarkung Windschläg abgestürzten B-17 Bomber gehandelt
haben, dessen Trümmer in der neuesten Ortschronik"7 des jetzigen
Stadtteils von Offenburg abgebildet sind. Ebenso muß es sich bei dem Toten
aus dem Abschnitt Offenburg um den Piloten dieser Maschine gehandelt
haben. Über den Verbleib der anderen Luftfahrzeugbesatzungen und die
eventuellen Absturzorte der Flugzeuge läßt sich keine Aussage machen. Es
kann angenommen werden, daß Wrackteile abtransportiert und der Rohstoffgewinnung
zugeführt worden sind. Aufgrund der schlechten Aktenlage
der ehemaligen Luftwaffe (vgl. auch Kap. 1) ließen sich keine weiteren Erkenntnisse
gewinnen.

Veränderungen der Luftlage durch das Vorrücken der Alliierten nach Lothringen
und in das Elsaß

Mit dem Vorrücken der alliierten Truppen, die sich durch Frankreich von
Süden und Westen her kommend auf die deutsche Westgrenze bewegten,
wurde das Oberrheingebiet zum rückwärtigen Versorgungsgebiet für die
Front. Am 15. September 1944 standen amerikanische und französische
Truppen bereits auf einer Linie Beifort — Nancy — Metz — Luxemburg,
so daß die Verkehrsanlagen östlich des Rheins zu wichtigen Nachschubdrehscheiben
für die deutschen Truppen geworden waren, an deren Zerstörung
alliierte Befehlshaber ein großes Interesse haben mußten. Dies, zumal
sie bis zum 8. November 1944 nur geringe Geländegewinne erzielen konnten
und die deutsche 19. Armee hartnäckig einen Brückenkopf um Colmar
hielt, der erst am 8. Februar 1945 geräumt wurde. Daß die zahlreichen Angriffe
auf Eisenbahnziele östlich des Rheins ihre Resultate zeigten, wird
durch die Tatsache belegt, daß die Amerikaner und Franzosen bis zum
15. Dezember 1944 das Elsaß mit Ausnahme des Raumes um Colmar besetzt
hatten.

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