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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 608
(PDF, 137 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0608
Die Bestimmung der Anzahl der direkten Luftangriffe auf die Gemarkung
Offenburg zwischen dem 6. September 1943 und dem 27. November 1944
anhand der durchgesehenen Quellen läßt keine abschließende Feststellung
zu.

Nach den Unterlagen der Stadt Offenburg118 hat es in diesem Zeitraum -
die beiden großen Angriffe ausgenommen — vier Angriffe gegeben, nach
den alliierten Quellen drei.

Während in den Akten der Allied Central Interpretation Unit119 eine Aufnahme
(Abb. 3.3.) der nördlichen Bahnanlagen120 vom 29. Oktober 1944,
12.30 Uhr existiert, die Schäden durch einen Angriff der 8. USAAF vom
3. Oktober 1944 abdeckt, ist dieser Angriff in der Auflistung der Stadt
Offenburg nicht verzeichnet. Dies könnte mit der Tatsache, daß jener nicht
direkt das Stadtgebiet, sondern neben dem Bahngelände eher Windschläg
und Bohlsbach heimsuchte, erklärt werden. Die Angriffe auf Ziele in der
näheren Umgebung Offenburgs sind, soweit sie in den britischen und
amerikanischen Quellen erwähnt wurden, der Vollständigkeit halber mit
aufgenommen.

Die 19 B-24 Liberator der 8. USAAF, die für diesen Angriff eine TOT-Zeit
(Time over Target) von 11.56 Uhr bis 11.58 Uhr angaben, warfen hierbei aus
einer Höhe von 23000 feet 110 x 1000 lbs. Sprengbomben ab. Die Maschinen
bildeten die vierte Welle von insgesamt vier Wellen 180 viermotoriger
Bomber, welche die Daimler-Benz-Werke in Gaggenau als Primärziel
hatten.121

Die Bomben der 19 Flugzeuge trafen nur den nördlichen Teil des Rangiergeländes
. Durch die Aufklärungsaufnahmen, welche den gesamten Bahnkörper
in Süd-Nord-Richtung abdeckten, wurden nur etwa 45 Einschläge
in relevanten Bereichen entdeckt.

Ein Angriff schwerer Bomber ist für den 8. Oktober 1944 durch alliierte
Quellen nicht zu belegen.122 Bei diesem Angriff warfen sechs Jagdbomber
der neuaufgestellten taktischen Luftstreitkräfte der US-Armee 2,0ts. Bomben
ab123, die erheblichen Schaden anrichteten. Der Landrat als Leiter der
Sofortmaßnahmen bei Bombenschäden beantragte bei der Rüstungsinspektion
Oberrhein in Straßburg am 9. Oktober 1944 insgesamt 80000 Dachziegel
zur Behebung von Schäden, die als direkte Folge dieses Bombenabwurfes
entstanden waren.124

Am 15. Oktober 1944 fand ein Luftangriff auf einen mit Munition beladenen
Zug im Bahnhof Niederschopfheim statt, bei dem mehrere Waggons explodierten
, was im Ort mehrere Schäden an Gebäuden zur Folge hatte.125 Die
Art des Angriffes läßt auf einen Jagdbomberangriff schließen.

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