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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 610
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Die weite Entfernung zu allen Landfronten war also gewissermaßen ein Garant
für die Sicherheit der Stadt vor Luftangriffen. Belegen läßt sich diese
These durch die Anfangs- und Endphase des Krieges: nur bei geringer Entfernung
des militärischen Geschehens, wie etwa in den Jahren 1939/40 und
ab Oktober 1944, war die Stadt wirklich vom Kampfgeschehen betroffen.

Der Angriff des 6. September 1943 war ein Ausnahmefall, da das Hauptziel
Stuttgart nicht angeflogen werden konnte — die wirklich schweren Angriffe
standen Offenburg noch bevor.

Planmäßige Angriffe gegen die Bahnanlagen um Offenburg

Planung der Luftoffensive gegen das deutsche Transportsystem

Eine Bomberstreitmacht von weit über 300 Flugzeugen wurde auch in der
Hochphase der kombinierten Bomberoffensive nicht zufälligerweise gegen
ein Ziel wie den Offenburger Bahnhof eingesetzt.

Diese Aktion war kleiner Teil eines umfassenden Planes, welcher das deutsche
Transportsystem aus verschiedenen Gründen treffen sollte.

Mitte November 1944 standen die alliierten Truppen bereits an den Zugängen
zum Elsaß, am 23. November 1944 stießen die ersten Panzerspitzen nach
Straßburg vor. Um die endgültige Besetzung des Elsaß begann ein zähes
Ringen. Damit dem Schauplatz des Kampfgeschehens Nachschub zugeführt
werden konnte, waren die rechtsrheinischen Verkehrsknotenpunkte für die
deutsche Führung von eminenter Bedeutung.

Am 13. Oktober 1944 wurde ein Combined Strategie Targets Committee
(C.S.T.C.) gebildet. In den ersten zwei Wochen seines Bestehens dachte
man noch nicht an das gegnerische Transportsystem als Hauptziel.128 Bei
einem Treffen von Armeebefehlshabern am 17. Oktober im SHAEF regten
diese, und zum gewissen Grade auch Angehörige des Hauptquartiers selbst,
Angriffe auf Brücken hinter der Front an, um so den Nachschub und den
Rückzug deutscher Truppen zu erschweren. Bis zum 27. Oktober kristallisierte
sich die Entscheidung heraus, daß das Verkehrssystem hinter der
Treibstoffinfrastruktur ein zweites Sonderziel werden sollte. Aus diesem
Grunde stellte man einen mit Spezialisten besetzten Arbeitsausschuß (Wor-
king Committee) auf.

Am 8. November 1944 legte der Arbeitsausschuß am Berkley Square im
Londoner Regierungsviertel dem C. S. T. C. seinen streng geheimen Plan für
den Angriff auf das deutsche Verkehrsnetz (Plan For Attack Of German
Transportation System)129 vor.

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