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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 612
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Air Marshall Sir Arthur Tedder und seinen Beratern im Supreme Headquar-
ter Allied Expeditionary Force (SHAEF) wenig an einen Erfolg des Plans.

Trotz Tedders Einfluß hatten Heeres- und Luftwaffenbefehlshaber erhebliches
Mitspracherecht bei der Zielauswahl - sie stand eigentlich dem
C.S.T.C. zu —, unter ihnen der Kommandeur der 8. USAAF, General Ira
Eaker und der Kommandeur des Bomber Command der R. A.F, Sir Arthur
Harris. Das Mitspracherecht der Teilstreitkräfte erwuchs aus der Tatsache,
daß Angriffe auf Verbindungslinien sowohl strategischen als auch taktischen
Zielen dienten. Ein weiterer, übergeordneter Gesichtspunkt bei der Zielauswahl
war die Tatsache, daß man sich mittels des Plans erhoffte, den Krieg
bis zum Ende des Jahres 1944 beenden zu können, jedoch machte die
Ardennenoffensive diese Pläne obsolet.

Wie waren die konkreten Vorstellungen in Projektion auf das restliche deutsche
Reichsgebiet?

Die Angriffe der Bomber sollten auf ein Gebiet zwischen dem Rhein und
10 ° östlicher Länge, das entspricht ungefähr der Linie Hamburg — Hannover
— Würzburg — Ulm, konzentriert werden, um die Unterstützung der
deutschen Seite für die Westfront am stärksten zu treffen.

Hierzu teilte man das Gebiet in Zonen mit genau bestimmten Zielen auf,
von denen jedes innerhalb kürzester Zeit angegriffen werden sollte.

Innerhalb jeder Zone wurden geeignete Eisenbahn-Ziele (railway interdic-
tion targets) ausgewählt, um den Verkehr zu kanalisieren und eine Reduzierung
der Aufgaben der taktischen Luftstreitkräfte zu ermöglichen.
Andernfalls war das Bombardieren von Eisenbahnknoten mit dem Schwerpunkt
der Zerstörung von Wartungseinrichtungen und der größtmöglichen
Behinderung des Verkehrsflusses vorgesehen, weshalb man sich auf die
Schlüsselzentren der jeweiligen Zone beschränkte.

Zusätzlich zu den Aktionen der schweren Bomber sollten die Begleitjäger
der 8. USAAF auf ihrer Rückkehr vom Begleitschutz fahrende Züge angreifen
, da man sich neben der Beschädigung des rollenden Materiales nebst
„Inhalt"133 eine Unterbrechung des Verkehrs durch liegengebliebene Züge
versprach. Diese Aktionen sollten möglichst weit westlich stattfinden, um
die unmittelbare Frontversorgung zu beeinträchtigen, ohne jedoch die
Operationen der taktischen Luftverbände zu stören.

Amerikaner und Briten teilten sich die Ziele auf. Die 8. USAAF sollte bei
Tag ausschließlich Bahnziele angreifen, während die R. A.F. bei Nacht Ziele
anfliegen sollte, die von bebauten Gebieten umgeben waren und sich deshalb
für ein Flächenbombardement besonders eigneten.134

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