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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 624
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0624
Bei den großen Lokomotivwerkstätten waren alle Oberlichter durch die
Druckwellen zerborsten, desweiteren war ein nicht unbeträchtlicher Teil der
Dachflächen zum Aw und Bw gehörender Gebäude zerstört, ebenso waren
Wände eingestürzt. Trotz dieser äußerlich starken Zerstörung wurde der
Grad der Nutzungseinschränkung mit nur 10% veranschlagt, dies wahrscheinlich
auch deshalb, weil die südlichen Zufahrtsgleise bereits wieder in
Betrieb waren.

Die Einrichtungen zur Wagenausbesserung wurden gleichfalls beträchtlich
getroffen. Zwei der großen Gebäude hatten strukturelle Schäden an Wänden
und Dächern, zahlreiche Kleingebäude waren schwer beschädigt oder
zerstört.

Der Bericht weist auch auf die beträchtliche Beschädigung von Industrie
und Wohnflächen hin, auf die jedoch nicht näher eingegangen wird, da diese
Beschädigungen nicht die primäre Direktive darstellten.

Die Aktionen der 8. USAAF am 27. November 1944 fanden im Spiegel der
örtlichen Presse nur geringen Widerhall. Unter der Überschrift „Terrorangriff
auf unsere Stadt" wurde im Offenburger Tageblatt vom 28. November
1944162 in üblicher nationalsozialistischer Sprachregelung ohne Details
von der Aktion berichtet.

Eine größere Anzahl Todesanzeigen kündeten von den Opfern, welche
durch den Angriff zu beklagen waren. Die Ausgabe des 29. November

1944163 zitierte den Wortlaut des Wehrmachtsberichtes vom 28. November
1944 (s. o.), womit die Berichterstattung über den größten Angriff des Zweiten
Weltkrieges auf Offenburg auch schon erledigt war. Am 6. Dezember

1944164 fand der etwas über eine Woche zurückliegende Angriff seinen
Ausfluß noch einmal in dem Artikel: „Wichtige Lehren aus dem letzten
Bombenangriff", der jedoch außer den damals allgemein verbreiteten Verhaltensmaßregeln
keine neuen Erkenntnisse verbreitete.

Genauer war hingegen die ausländische Presse, die, teils neutral, teils alliiert
, in diesem Falle gut informiert, Fakten übermittelte. So berichtete die
Neue Züricher Zeitung in ihrer Morgenausgabe vom 28. November 1944:
„Luftangriffe auf München und Offenburg"165 und weiter: „Ein Verband

Abb. 4.3: Aufnahme 106 G. 3930 vom 25. 12. 1944. Aufklärungsaufnahme
Offenburg M/Y und R.R. Workshop zeigt Bw, Aw, Teile des Rangierbahnhofes
und Rammersweier. Die Aufnahmen wurden im Überflug von West
nach Ost von der 540th Squadron der RAF Benson, aus der Mosquito XVI
NS 678 gemacht. PRO Air 40/775 und Air 27/2007

Aufnahme: Public Record Office, Kew

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