Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 672
(PDF, 137 MB)
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Die fotographischen Reproduktionen des
Bildbandes sind in Farbe, Kontrast und Tiefe
so gelungen, daß sie fast ein wenig darüber
hinwegtäuschen könnten, wieviel
Kleinarbeit dahintersteckte, die Kacheln
wieder in ihren Originalzustand zu versetzen
, aber da auch Bruchstücke gezeigt werden
, kann sich auch die Vorstellung von der
Gebrechlichkeit dieser Kunstwerke aus Ton
bilden. Die Interpretation der bildlichen
Darstellungen auf den Kacheln verdient die
besondere Aufmerksamkeit des Lesers.
Dies zum einen, weil sie den Schlüssel zu
der Welt darstellt, aus der diese Kleinode
stammen, zum anderen, weil Hans-Martin
Pillin auf überbordende Metaphorik und
sprachlich opulentes Zierat verzichtet, dagegen
die Motive in ihrer schlichten Schönheit
selbst sprechen läßt. Der Autor steht
dabei nicht in teilnahmsloser Distanz zu
seinem Gegenstand, sondern versucht die
Bildwerke, seien es die Heiligen Drei Könige
, Sankt Georg, ein Turnierreiter oder
verschiedene Tiere, wie Löwe oder Pelikan
, von innen heraus zu erfassen, ohne dabei
den kritischen Blick des Historikers zu
verlieren. Diese Art von historischer und
kunsthistorischer Mitteilung, von Abbildung
und Interpretation macht den Bildband
Hans-Martin Pillins nicht nur zu
einem Werkzeug und lesenswerten Objekt
des jeweiligen Fachhistorikers, sondern zu
einem lebendigen Buch, das eigentlich jeden
Kunstliebhaber und geschichtlich Interessierten
reizen müßte.

Berthold Gallinat

Werner Scheurer, Die katholische Pfarr-
kuratiekirche St. Erhard Hofstetten.
Schnell Kunstführer Nr. 1794. Verlag
Schnell und Steiner, München u. Zürich
1989, DM 4,-

Mit großer Akribie verfolgt Werner Scheurer
die Geschichte der Hofstetter Kirche,
die 1493 zum erstenmal urkundlich erwähnt
wird. Anfang des 19. Jahrhunderts
war der ursprüngliche Kirchenbau so baufällig
geworden, daß der Guardian des Kapuzinerklosters
Haslach, Pater Marcellan

Link, sich weigerte, in ihr Gottesdienst abzuhalten
. Nach den Plänen des Großherzoglichen
Bauinspektors Johann Friedrich
Voß (1753-1849) wurde 1833/34 eine neue
Kirche im Weinbrenner-Stil erbaut.

Zahlreiche bedeutende Künstler, Handwerker
und Bauleute waren im Laufe der Zeit
in der Hofstetter Kirche tätig. So stammen
die Kirchenfenster im Chorraum von dem
berühmten Freiburger Glasmaler Professor
Fritz Geiges (1853-1935). Der Offenburger
Glasmaler Eugen Börner (1855-1942)
fertigte die Fenster im Langhaus. Die heutige
Orgel stammt aus der Werkstatt des
Bernhard Merklin (1808-1867) in Oberhausen
.

Scheurer räumt mit zahlreichen Irrtümern
auf. So weist er nach, daß die beiden barocken
Seitenaltäre nicht aus Tennenbronn
stammen, was seit Max Wingenroth (Die
Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg,
1908) in der Literatur, zuletzt noch in der
Chronik von Hofstetten von Kurt-Erich
Maier (1983), behauptet worden war. Die
beiden Altäre, so Scheurer, stammen aus
der abgebrochenen Klosterkirche des Klosters
Thennenbach und wurden 1834 von
der Gemeinde Hofstetten erworben.

Im Anhang wird die Baugeschichte der
Hansjakobkapelle dargestellt, die 1901—
1903 von Heinrich Hansjakob als seine
Grabkapelle auf „der Brand" in Hofstetten
erbaut wurde. In ihr wurde der Haslacher
Volksschriftsteller am 25. 6. 1916 beigesetzt
. Architekt der Hansjakobkapelle war
der Freiburger Münsterbaumeister, Baudirektor
Max Meckel (1847-1910). Die drei
Bilderfenster der Kapelle schuf wieder Professor
Fritz Geiges. Beide waren mit Hansjakob
eng befreundet.

Manfred Hildenbrand

Daheim im Ortenaukreis. 2. Auflage
1990. Stadler Verlagsgesellschaft Konstanz
. DM 48,-

1989 erschien das Heimatbuch des Orte-
naukreises „Daheim im Ortenaukreis", das
inzwischen schon in der zweiten Auflage

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