Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 17
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0017
tung „Schwarzwälder Post" rückte Thomas Kopp einige allzu gängige, romantisierende
Geschichtslegenden zurecht (Stichworte: Reichsstadt statt
freie Reichsstadt; Hausacher Stadtkanonen statt Schwedenkanonen, etc.):
ein quellentreuer Volksbildner.

Bei seiner langjährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Historischen Vereins
Zell am Harmersbach übte sich Kopp nicht in Zurückhaltung, wenn es darum
ging, sich für den Erhalt des historisch Gewachsenen einzusetzen. Sein
und seines Vereines Kampf um historisch wertvolle Gebäude in Zells Altstadtkern
war voller, auch menschlicher Enttäuschungen. Zu Kopps Wesen
gehört es, auch dann nicht aufzugeben. Er beklagt jedenfalls das stückweise
Verschwinden des alten Zell, wie er es noch kannte. Dazu rechnet er die
unaufhaltsame Überfremdung der ursprünglichen, typischerweise handwerklich
orientierten Bevölkerung.

Thomas Kopps produktiver Impetus, sein breit angelegter historischer Wissensfundus
, seine Rolle als unerschrockener, beständiger Mahner, das historisch
Gewachsene zu erhalten, und seine Bescheidenheit (eine Tugend, die
im öffentlichen Leben leider einen schlechten Kurs hat): in alledem erweist
sich Kopp als menschliches und fachliches Vorbild, dem wir — bleiben wir
im pädagogischen Bereich — einiges abgucken dürfen.

Sicherlich wäre es um unsere Lage insgesamt in Deutschland besser bestellt
, wir hätten mehr Menschen mit solchem Einsatzwillen und mit solcher
Schaffenskraft vor Ort, mehr Menschen vom Schlage Thomas Kopps.
Sein Gespür für die Abhängigkeit der Zukunft vom Geschichtlichen bewies
er mit der Wahl des Mottos für das Jubliläumsjahr 1989.

Das Dichterwort von Gerhard Jung soll, jetzt auf ihn gemünzt, Thomas
Kopp ehren:

Wenn wir mit Mut
Brücken vom Gestern
ins Morgen bauen,
dann ist das Heute gut!
Einmal wird man Dich fragen,
ob Du bemüht und bereit.
Deiner Vergangenheit Brücken
ins Morgen zu schlagen:
Brücken, die trauen und tragen.
Und kannst Du ,,Ja" dazu sagen,
steht's gut um Deine Zeit!

Bertram Sandfuchs
Vorsitzender Historischer Verein Zell a. H.

17


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0017