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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 142
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der Heckenmühle und den Schwarzacher Bann erstellt. Dieser herrliche Gemarkungsplan
zeigt die einzelnen Inseln mit ihren Höfen und auch die landwirtschaftliche
Nutzung. Wie auf dem im Jahre 1785 aufgenommenen Plan
der Gemeinde Söllingen zeigt sich auch hier ein dreiarmiger Strom.

Die Stadt und Festung Fort Louis wurde faktisch auf badischem Grund errichtet
, der Plan zeigt auch Grenzveränderungen, die später zugunsten von
Fort Louis vorgenommen wurden. Noch heute sagen die Fort Louiser „Rathaus
und Kirche" stehen auf Söllinger Grund.

Die im Gemarkungsplan von 1784 eingezeichneten großen Inseln tragen teilweise
beträchtliche Höfe. So waren auf dem Ober Wörth vier Häuser oder
Höfe zu einem kleinen Weiler zusammengeschlossen. Am östlichen Rheinufer
lag ein einzelner Hof. Auf dem Rheinlaufplan von 18389/10 heißt der
Weiler dann Kohlfeldhof. Diese große Insel hatte eine beachtliche Breite
von bis zu einem Kilometer. Die Länge in Nord-Süd-Richtung läßt sich
nicht feststellen, da die Karte an der Gemarkungsgrenze zu Dalhunden endet
. Der Ort Dalhunden liegt aber selbst auf dieser Insel. Dalhunden gehörte
früher zum badischen Amt Stollhofen, und war siedlungsmäßig deutlich
auf Stollhofen ausgerichtet.

Moderne Karten verzeichnen noch den Gewannamen ..Stollhofner Kopf
und" zeigen, daß die Kartographen von heute die alte Gemarkungsgrenzen
der überrheinischen Gebiete von Stollhofen immer noch nicht gelöscht haben
. Bemerkenswert die damalige wohl lebhafte Landwirtschaft auf den Inseln
(s. Gemarkungsplan 1784). Der Hof Oberwörth besteht heute noch als
Pferdezucht.

Auf dem Kiliansköpfel neben dem Unter Wörth lag 1784 ebenfalls ein Hof,
der 1838 als Charles Hof bezeichnet wurde. Dieser Hof ist heute verschwunden
. An seiner Stelle befindet sich heute ein Kieswerk. In der Nähe
des Charles Hofs befand sich der Entenkopfhof der heute hinter dem neuen
Hochwasserdamm einem befristeten Dasein frönt. Ein Teil des Hauses
mußte der neuen Straße weichen, der andere Teil verfällt langsam.

Im Gewann Kastenau lag der Ödhof nahe der Gemarkungsgrenze zu Gref-
fern. Im Jahre 1485 erscheint der Hof erstmalig als ,,Edennhoff" in den
Urkunden.12 1555 heißt es dann ,,neben des Meyers öden hof veldern
gelegen".13

Zum Ödhof gehörten 1790 25 Morgen Acker, ein kleines Wäldchen und
zwei Köpfel (Inseln) auf dem Rhein, die mit Weidenholz überwachsen waren
und zwei Fischwasser.14

1787 folgt dann die Beschreibung: ,,Im Stollhofner Bann gelegenen Oeden-
hof, einerseitens der Rheinfluß, andererseites der Greffner Bann, oben der
Rheinfluß, unten das Stollhofner Feld, die große Bühn genannt."15

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