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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 265
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Ottenweier Hof bestätigt. Dies gilt auch für die Pestwelle, die 1450 das
Rheintal überzog.53 Vielmehr ist der Untergang des Dorfes mit der neuerlichen
Auseinandersetzung Straßburgs mit Diebold III. von Geroldseck und
der Belagerung Schutterns in Verbindung zu bringen, wie dies auch aus einer
zu Ende des 18. Jahrhunderts erstellten Akte der Ortenauer Ritterschaft
hervorgeht, welche die Zerstörung des Ortes ,,nicht lange nach jener Zeit",
d.h. 1457 datiert, ,,.. .als sich Späne zwischen dem Abt von Schuttern
.. . und .. . Gengenbach des Zehnden halb über etliche Güter zu Hottenwei-
ler sonst gen Schuttern gehörig begeben." Einen noch genaueren Hinweis
auf den Grund des Unterganges liefert ebenderselbe Bericht, in dem die
Vermutung geäußert wird: ,,Die damalige Fehde Zeiten scheinen den
Grund zur Zerstörung und Untergang des Dorfes gelegt zu haben."54

3. Zur Geschichte der Besitzer von 1464 bis 1806

Mit der Übernahme eines Teiles des verlassenen Dorfes traten die als ehemalige
Ortsgerichtsherren auf dem Hofgut und „Verwaltungssitz" residierenden
Iberger das Erbe der im Mannesstamm 1465 ausgestorbenen Herren
von (Alt-)Windeck an. Noch 1506 wird Konrad von Iberg als Besitzer
genannt55, wohl ein Enkel des 1448 nachgewiesenen56 und 1464 noch
lebenden Conrads von Iberg. Seit 1442 war zudem das Lehen mit der
Herrschaft zur Hälfte an die Markgrafschaft Baden gegangen, und Lehensbestätigungen
mußten von nun an sowohl von Moers-Saarwerden wie von
Baden erfolgen. Zudem konnte jeder der Lehensherren seine Hälfte selbständig
vergeben, was erstmals nach dem Aussterben der männlichen Linie
der Iberger mit dem zum Lahrer Niederadel zählenden Ludwig von Iberg
15 3 657 geschah. Wahrscheinlich verdankt das Hofgut sein Überleben ihnen
, die in der Zeit der großen Bedrohung des Gebietes durch den elsässi-
schen Landvogt Peter von Hagenbach das bereits teilweise verwilderte Land
mit ihren Meiern unter den Pflug nahmen. Sie griffen dabei jedoch über den
alten Hottenwyler Bann hinaus und inkorporierten dem Hofgut auch einen
Landstreifen des inzwischen abgegangenen Dorfes Kenle, soweit er den
beim Hofe liegenden Uferstreifen der Unditz betraf. Bis 1510 hatten „die
Hofmeyer zu Hottenweyer um den Hof viel Wäld, Hurst, und Abholz abgehauen
, ausgereutet und dis Feld zu baugebracht."58 Damit einhergehend
war seit 1480 eine Unsicherheit über die Zehntverhältnisse aufgekommen,
die zwischen den Klöstern Gengenbach und Schuttern zu einem jahrzehntelangen
Streit führte, bis ersteres auch den Zehnten der im Kürzeller und
Schutterzeller Bann gelegenen Äcker und die Wüstenfrucht von 16 Juch und
6 kurzen Stücken Ackers erhielt, Schuttern sich jedoch mit dem Zehnt von
2 kurzen Stücken begnügen mußte.59

Bereits 1547 erhielt der Hof zum erstenmal zwei Besitzer. Während Baden
seine Hälfte an Marquart von Hausen gab, verlieh Nassau-Saarbrücken das

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