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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 315
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nung: Da sowohl das Eisen wie auch die Kohle beträchtlich aufgeschlagen
hätten und alle Lebensmittel teuerer geworden seien, könnten die Handwerker
nicht mehr für die alte Entlohnung arbeiten. Eine neue Preisliste zu entwerfen
, hielten sie für unnötig, da diese nicht verhindere, daß die Bauern
auswärts arbeiten ließen; es bleibe daher nichts anderes übrig, ,,als daß es
einem jeden freien Willen überlassen werde, wie er (durch) gute Behandlung
in Ansehung der Ware sowohl als des Preises seine Kundschaft erhalten
möge".86

In welchem Umfang sich die kaiserlichen Pläne verwirklichen ließen, soll
hier nicht dargestellt werden. Markgraf Carl Friedrich von Baden, der im
Frieden von Preßburg 1805 die Landvogtei zugesprochen bekam, teilte die
wirtschaftstheoretischen Ansichten Josephs II., blieb aber, als er, Großherzog
geworden, seine neuen Länder organisierte, was das Zunftsystem angeht
, weit hinter den Reformvorschlägen des Kaisers zurück. Mit geringen
Einschränkungen verfügten die Zünfte bis 1862, als der Staat sie endgültig
auflöste, über ihre alten Privilegien. Für die Handwerkervereinigungen in
Appenweier wird trotzdem die badische Zeit jenen allgemeinen Rückgang
bringen, der sich weniger aus den Einwirkungen der industriellen Revolution
als aus einem inneren Zerfall erklären läßt.

Anmerkungen

Die Quellenangaben beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf die Abteilung 119 des
Generallandesarchivs Karlsruhe.

1 Zunftordnung (ZO) der Handelsleute und Krämer 950.

2 ZO der Weber: 948; ZO Metzger: 944, Bauhandwerker: 943, Bäcker: 945, Schneider:
952.

3 Vgl. Karl Stiefel. Baden 1648 - 1952, Karlsruhe 1977 Bd. II, S. 1551; 963, 964; auf
die Frage, ob es vor dem Erlaß dieser Zunftordnungen schon Zünfte gab, wird nicht
eingegangen; vgl. Ludwig Lauppe, Die Hanauer Handwerkzünfte, in: „Die Ortenau"
48/ 1968, S. 232; Josef Naudascher, Baden-nassauische Bauhandwerkerzunftordnung
von 1686, in: „Die Ortenau" 49/1969, S. 45f.

4 Otto Kähni, Offenburg und die Ortenau. Die Geschichte einer Stadt und ihrer Landschaft
, Offenburg 1976, S. 49, 50, 82.

5 ZO der Maurer, Steinhauer, Kiefer und Zimmerleute in der Landvogtei Ortenau 1631;
943.

6 Protokolle der Maurer-, Steinhauer- und Zimmererzunft; 963, 24. Mai 1725.

7 Wie Anm. 6; Protokolle der einzelnen Jahrtage.

8 Rechnungen der genannten Zünfte, Gemeindearchiv Appenweier (GAA) V 349.

9 Z. B. 956, 8, 9, 11.

10 ZO der Schneider 1701; 952; 964.

11 S. Anm. 10.

12 Zunftprotokolle und Rechnungen der Schmiede und Wagner, 964/1729.

13 S. Anm. 12.

14 Zunftrechnungen der Schneider 1715-1788, 965.

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