Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 375
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0375
Niedergang dörflicher Getreidemühlen
aufgezeigt am Beispiel der Mühlen in Rheinau-Freistett

Kurt Schütt

Zum Mahlen von Brotgetreide für das tägliche Brot der Bevölkerung bestanden
schon in frühester Zeit in fast allen größeren Dörfern Getreidemahlmühlen
.

Die Mehlzubereitung ist schon sehr alt, nur die Art der Zubereitung hat
viele Wandlungen durchgemacht, bis sie zu ihrer heutigen Vollkommenheit
entwickelt war.

Schon aus der Steinzeit kennen wir die Zerreibung von Getreidekörnern von
Hand zwischen zwei Steinen. Dies war der einfache Vorläufer der später
mechanisch betriebenen Mühlsteine. Da man noch keine Siebe kannte,
konnte man das Mehl nicht von den Körnerschalen trennen und verbackte
es deshalb zu einem Brot, das wir heute unter dem Sammelnamen „Schrotoder
Körnerbrot" kennen. Da bekanntlich in den Körnerschalen, in den
„Kleien", die höchsten Nährwerte sind, war das Brot in der Urzeit allgemein
nahrhafter als viele unserer heutigen Brotsorten.

Mühlen in heutigem Sinne gab es keine. Die Zerreibung der Körner erfolgte
in den Behausungen der Urmenschen, und die Zubereitung des Brotes war
nicht an Voraussetzungen gebunden, wie sie der Kulturmensch von früher
und heute benötigt. Von der Handmühle war die nächste Entwicklungsstufe
vermutlich die „Tretmühle", ebenfalls zunächst mit Menschenkraft. Die
weitere Entwicklung war das Goppel werk, zu dem tierische Kraft zum Antrieb
eingesetzt wurde. Es gab Stangen- und Tretgöppelwerke. Beim erste-
ren geht das Zugtier im Kreis herum, und beim zweiten tritt es auf der Stelle
einer drehbaren, karussellähnlichen Holzpritsche. In Rheinbischofsheim
hatte eine Ölmühle ein solches Tretwerk.

Die Entstehung der Wassermühle mit ihrer billigen Antriebskraft, dem
Wasser, ist schon sehr alt. In den Jahrtausenden hat sich das Wasserrad nur
in seiner Bauart geändert zur Erreichung der höchsten Nutzleistung und
Anpassung an die gegebenen Verhältnisse.

Dazu gehört auch der Bau von Schiffsmühlen. Das sind Mühlen, die auf
Tragschiffen montiert sind und eine Vorrichtung zum Heben und Senken
der Wasserräder haben. Schiffsmühlen waren noch um 1900 auf dem Rhein
bei Maxau und Mannheim im Betrieb.

375


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0375