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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 398
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sogar erst im Oktober geerntet, da diese bei der Ernte des ,,Fimmels" noch
völlig grün waren.

Die Ernte erfolgte durch Herausziehen (liechen) der Pflanzen. Die Frauen
gingen voraus und rissen die dünneren Stengel heraus, die gesondert zusammengebunden
wurden, weil sie den wertvolleren Fein- oder Spinnhanf
ergaben. Ihnen nach folgten die Männer, die sich, meist mit ledernem
Fingerschutz versehen, um die stärkeren Exemplare kümmerten. Die zusammengebundenen
Hanfbündel in Größe einer Getreidegarbe wurden
Schauben genannt.

Um nun die Faser aus ihrer Verbindung mit dem Holz und der Rinde zu
lösen, leitete man einen Fäulnis- bzw. Gärprozeß, die „Rötze", ein. Dazu
legte man die „Schauben" in künstlich angelegte Teiche oder gestaute Wasserläufe
mit geringer Fließgeschwindigkeit, bedeckte sie mit Bohlen, die
meist aus Erlenholz waren und beschwerte das Ganze mit sogenannten
Rötzsteinen, bis der Hanf völlig untergetaucht war.

Ließ sich nach etwa einer Woche die obere Grünschicht von den Stengeln
abstreifen, kam der Hanf aus dem Wasser, sonst wäre er „verrötzt". Die

Hanfoereitung bei Lahr

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