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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 410
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Die Zuteilung der Grundstücke erfolgte in 4 Stufen.

1. Stufe: im Alter von ca. 26 Jahren bekam man als sogenannter Wartebürger
2 Parzellen mit 18 Ar im alten Hailoh.

2. Stufe: etwa 6 Jahre später bekam man 3 Parzellen mit 24 Ar im Bettelweg
, Schneig, Graseggerte, Hühnerbösche. Mit dem Einrücken
in Stufe 2 wurden die 18 Ar im Hailoh an den nächsten „Wartebürger
" weitergegeben.

3. Stufe: weitere 5 Jahre später bekam man 3 Parzellen mit 30 Ar im Hailoh
oder in der Leimengrube. Die 2. Stufe wurde behalten.

4. Stufe: etwa 8 Jahre später - also im Alter von etwa 44 Jahren - erhielt

man eine Parzelle von 7 Ar im alten Hailoh oder in der Leimengrube
. Damit war der Endstand mit 61 Ar erreicht.

Diese Nutzung behielt der Bürger bis zum Lebensende. Beim Tod des Nutzungsberechtigten
ging die Nutzung auf die Witwe über bis zu deren Ableben
. Stichtag für den Übergang war der 11. November (Martini). Bei
Wegzug eines Nutzbürgers entfiel der Bürgernutzen, konnte aber bei einer
späteren Rückkehr wieder aufleben.

Eine Besonderheit gab es bei der Auswanderung nach Amerika in der
2. Hälfte des letzten Jahrhunderts. Hatte ein Auswanderer, der nutzungsberechtigt
war, noch Verpflichtungen bei der Gemeinde, so behielt diese das
Allmendlos zurück. Mit dem Pachterlös wurden dann die Verpflichtungen
abgedeckt.

Das Einrücken in den Bürgernutzen konnte sich um einige Jahre verschieben
. Es hing davon ab, wieviele Lose im Laufe eines Jahres durch den Tod
oder Wegzug von Berechtigten freigeworden waren.

Zahl der Berechtigten in den einzelnen Stufen:

1. In der Stufe 1 gab es 54 Berechtigte mit je 18 Ar

Das gab eine Fläche von = 9,72 ha

Davon hatten aber nur die 24 ältesten Bürger einen Anspruch auf das
Bürgergabholz mit 1 Ster Brennholz und 25 Reisigwellen.

2. In der Stufe 2 gab es 8 Berechtigte mit je 24,30 Ar = 1,94 ha

3. In der dritten Stufe gab es 31 Berechtigte mit einem Anspruch von je
54,30 Ar = 16,83 ha

4. In der vierten Stufe gab es 109 Berechtigte mit einem Anspruch auf
61,11 Ar = 66,61 ha

Allmendfläche also = 95,10 ha

Die Gesamtzahl der Nutzbürger betrug also 202, davon 172 mit Anspruch
auf Holz.

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