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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 429
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Abb. 27

Abb. 28

Nesselried wie schon auf dem Müllenheimer Altar (1514) und auf dem
Schmerzensaltar in Lautenbach hat der Stil des Lautenbacher Malers mehr
Sinn für Festigkeit und Größe erreicht. Bildhauerisch wirken die Falten der
Maria Salomas (Abb. 27), ähnlich wie die Hans Schäufeleins auf der Kreuzigung
der Tübinger Stiftskirche, um 151932 (Abb. 28). Schon 1514 hatte der
Lautenbacher Meister dasselbe Schema wie später Schäufelein für seine
Müllenheimer Kreuzigung angewandt — ein Beweis für ihre gemeinsame
Bildung in der Dürerwerkstatt.

Die baldungsche Entwicklung, die der Stil des Lautenbacher Meisters
durchgemacht hat, erweist sich nicht nur am Manierismus der Formen, sondern
auch an der Faktur des Malers.

Das Licht fällt von rechts oben auf die hl. Familie hinab. Es ertastet die
Anatomie und belebt durch Lichtflecken die Oberfläche. Wie bei Baidung
sind die Lichtflecken koloristisch aufgetragen, lachsrose, hellgelb, weiß.
Schon 1514 auf dem Müllenheimer Altar hatte der Lautenbacher Meister mit
dieser sich von Dürer loslösenden Technik begonnen. Das Licht wird deshalb
sinnlicher, bricht die Formen, die plastischer hervortreten. Die Schatten
wirken jetzt grauer, das Gelb grell, ein schwarzer Strich unterzeichnet
manchmal das Innere einer Falte, ein brauner Konturstrich den Umfang einer
Form, lauter baldungsche Merkmale, die auch schon im Schmerzens-

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