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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 454
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darauf muß er als Novize in das Prämonstratenserkloster Allerheiligen im
Schwarzwald eingetreten sein, wo er an Weihnachten 1776 unter dem Ordensnamen
Adrian seine Profeß ablegte. Von Eisenmanns Priesterweihe
1783 erfahren wir aus P Garms' Klosternekrologien.28 Damit schienen alle
Nachrichten über Eisenmanns Klosterleben in Allerheiligen erschöpft gewesen
zu sein.

In Premontre

Im Jahr nach seiner Priesterweihe finden wir Pater Adrian Eisenmann in
Paris bzw. Premontre. In diesem Ort (lat. Pratum monstratum), der wenige
Kilometer westlich der Bischofsstadt Laon (Departement Aisne) liegt, gründete
1121 der hl. Norbert von Xanten (f 1134 als Erzbischof von Magdeburg
) einen neuen Orden, der der Regel des hl. Augustinus folgte. ,,Im 18.
Jahrhundert wurde ein großartiger Neubau des Klosters errichtet; der Plan
einer neuen Kirche, nach dem Vorbild von Ste-Genevieve in Paris, blieb unausgeführt
."29. Der Orden besaß in Paris ein eigenes Studienhaus, in das
Pater Adrian eingetreten sein muß, wenn wir Rögeles Angabe30 richtig verstehen
. In einem schwer zu entziffernden Dokument, das von Hugo Schneider
in seiner Abhandlung „Geschichte des Klosters Allerheiligen im
Schwarzwald"31 zitiert wird, ist Eisenmanns Aufenthalt in Premontre belegt
. Es handelt sich dabei um einen Brief des Abtes Jean Bapt. L'Ecuy an
den Abt Felix Kemmerle von Allerheiligen, „seiner Schrift nach zu schließen
ein Mann von herrscherlichem Format"32. Die wichtigste Passage in
diesem Brief vom 28. Februar 1787 lautet:

„Ich hätte schon schneller geantwortet, wenn nicht wieder (...?) über den Pater Adrianus
wäre. Ich sehe, daß dieser für Euch und seine Mitbrüder eine Last ist, genauso wie für ihn
das Sanctorenser Joch unbequem ist, dem er sich doch selbst so feierlich geweiht hat. Ich
sehe, daß Euer Ehrwürden fürchtet, daß dadurch, daß er so brennend nach einem freieren
Leben lechzt. Eure Zucht irgendeinen Schaden leidet, was wirklich betrüblich wäre. Ich habe
selbst bei mir überlegt, ob ich Euch sowohl von diesen Problemen befreien könnte und
den Mann, der doch ziemlich begabt ist, nach seinem Sinn beschäftigen könnte."33

Was nun wirklich mit unserem freiheitsliebenden Haslacher Mönch geschah
, darüber schweigen die Quellen. Wir können es aber aus einem Bewerbungsschreiben
Eisenmanns rekonstruieren, mit welchem er den Posten
eines Ingenieurs der Ecole des ponts et chaussees in Paris anstrebte.

Man schrieb den 22. Brumaire des Jahres III des Französischen Revolutionskalenders
(12. November 1794). Das Mutterkloster der Norbertiner
war 4 Jahre zuvor, am Allerseelentag 1790, geschlossen worden. Der ehemalige
Prämonstratensermönch Hermann Joseph Eisenmann erinnerte mit
folgender Eingabe an sein Gesuch vom Messidor (Juli) 1794:

„Freiheit — Gleichheit
Paris am 22. Brumaire des Jahres III der einen und unteilbaren Republik
An die Bürger Mitglieder der Kommission der öffentlichen Arbeiten

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