Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 581
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0581
1928: Verleihung des Ehrenbürgerrechts

Mit den Beschlüssen des Stadtrates vom 10. Oktober und des Bürgerausschusses
vom 10. November 1928, Georg Monsch in dankbarer Würdigung
seiner vielen Verdienste auf allen Gebieten der Stadtverwaltung das Ehrenbürgerrecht
zu verleihen, fand dessen kommunalpolitisches Wirken
die hochverdiente Anerkennung. Über die am 10. Dezember, dem Tage
der Vollendung seiner 40jährigen Tätigkeit im Stadtrat, ausgestellte Ehrenbürger
-Urkunde, verfügte Monsch testamentarisch Ende des Jahres
1930:

..Der Stadtrat und Bürgerausschuß verlieh mir die seltene und hohe Ehrung
der Würde eines Ehrenbürgers. Die prächtige künstlerische Ausführung des
Dokumentes und des Albums soll als Erinnerung in dauernde gute Verwahrung
kommen. Da mit mir der Name Monsch, seit 300 Jahren hier
bestehend, ausstirbt, ist es wohl das Beste, die Urkunde nebst meinem
Dankschreiben im Archiv oder im städt. Museum, dessen Gründer mit dem
Herrn Kreissekretär Mayer ich war, aufzubewahren. Ich testiere deshalb die
Ehrenbürgerurkunde dem städt. Museum für Natur- und Völkerkunde,
wie Herr Mayer die Sammlung taufte, zum Gedenken der ehrenamtlichen
43jährigen Dienstzeit als Stadtrat und der fast 50 Jahre dauernden
Arbeit im Bürgerausschuß."

Das 40jährige Jubiläum als Mitglied des Stadtrates als offizieller Anlaß für
die Verleihung der hohen Würde erschien Monsch offenbar nicht ausreichend
, so daß er zu eigener Rechtfertigung sein Wirken im Stadtrat zum
Wohl der Stadt und seiner Mitbürger schriftlich für die Nachwelt festhielt.
Ohne Überhebung dürfe er sagen, daß manches seiner Tätigkeit und Anregungen
der Stadt zu materiellem wie ideellem Vorteil gereichte. In dem
ehrenamtlichen übertragenen Stadtratsamt wurden ihm eine Fülle von Re-
spiziaten übertragen, manchmal sieben bis acht, darunter die städtischen
Anlagen mit der Stadtgärtnerei, die Friedhöfe, das Theater, das städt. Museum
, die Fluß- und warmen Bäder, wobei er sich die Einrichtung des Frauenbades
(Badstraße), das Olga von Wedelstaedt angeregt hatte, besonders
angelegen sein ließ, die städt. Kleinkinderschulen, die er mit Vorliebe betreute
, das auf seine Anregung hin eingerichtete städt. Lesezimmer, die
Fürsorge im Armenrat. Er hatte die Aufsicht über Felder und Wiesen, Obstbäume
, das Eiswerk, den Schlachthof, das Krankenhaus, das Pfründnerhaus
, alle Stiftungen, alle Versteigerungen. Da er seit 30 Jahren Stellvertreter
des Bürgermeisters war, leitete er in dessen Abwesenheit die
Armenrats-, Stadtrats- und sonstigen Kommissionssitzungen, Sühnetermine
u. a. m. Monsch wies weiter darauf hin, daß er fast bei allen Begräbnissen
auf dem Ehrenfriedhof einen Kranz niederlegte und die Trauerrede hielt.

581


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0581