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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 589
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geteilt hatte, daß der Vorschlag des Vereins, das Bad Ries auszubauen, vom
Stadtrat angenommen worden sei und das Stadtbauamt einen vorzüglichen
Plan angefertigt habe, kam er auf sein Ausscheiden aus dem Stadtrat und
den Folgen zu sprechen: „Meine Uhr im Stadtrat ist abgelaufen. Herr Heinrich
hat meine Wiederwahl vereitelt und er hat es begründet. Leider hat der
neue Stadtrat unseren städtischen Beitrag sehr verkürzt. Ich bin heute noch
stolz darauf, daß wir s.Z. 5000 M. bewilligt erhielten. Vielleicht hat der
Bürgerausschuß ein weicheres Herz für uns und genehmigt die bisherigen
5000 M."

Adolf Geck schrieb zum Ausscheiden von Monsch am 13. 12. 1930 kritisch:
,,Immer sprach man den Wunsch aus, daß der Rat Monsch in den Sielen
der Stadtverwaltung bleibe, so lange es seine Kräfte gestatten. Und er war
tateifrig auf dem Posten bis zum gestrigen Tag, da er wegen des Mißerfolges
der Wahlstrategie seiner Partei unfreiwillig in den Ruhestand treten mußte.
Es wird wohl der ihm dankbar gesinnten Bürgerschaft unbegreiflich erscheinen
, daß von den vier für keinen Vorschlag verpflichteten Stimmen
nicht eine einzige dem Ratsherrn zugewendet wurde, dessen kommunalpolitisches
Wirken öffentlich für ferne Zeiten geehrt wurde." Drei Jahre später
schrieb das „Offenburger Tageblatt" am 24.2. 1934 nach dem Ableben von
Monsch dazu: „Wir dürfen es heute sagen: Es hat ihn geschmerzt, daß er
aus dem Gemeindeleben in dieser Form ausscheiden mußte. Er hat es nie
gesagt, man hat es ihm aber angemerkt." Und anzüglich fügte es noch hinzu
, daß für Monsch jene Bürgerausschußsitzung ein Freudentag gewesen
sei, als ihm der Stadtrat ein monatliches Ruhegehalt von 120 RM bewilligen
wollte, und noch eine größere Freude, als der Betrag auf Antrag der nat.
soz. Fraktion auf 180 RM einstimmig erhöht wurde.

Der Hetzjagd entgegenarbeiten

Monsch, der 1928 auf der Landestagung der badischen Verkehrsvereine
zum Ehrenmitglied ernannt worden war, zog sich trotz des Undankes seiner
Mitbürger nicht resignierend zurück, sondern wirkte nach wir vor für das
Wohl der Stadt. Als er 1932 zur Jubiläumstagung des Fremdenverkehrsverbandes
nach Karlsruhe eingeladen wurde, nutzte er auch hier auf seine humorvolle
Art die Gelegenheit, einen alten und immer wieder aktuellen
Wunsch vorzutragen. In seiner Ansprache erinnerte er an die erste Generalversammlung
in einem schmucken Schwarzwaldstädtchen, wo dem Verband
zu Ehren eine Schwarzwälder Hochzeit vorgeführt wurde, „bei der wir
noch in heißem Jugendalter mit den Brautjungfern bis nach Mitternacht im
dunklen Garten tanzten." Da es auf der Generalberatung schwer sein werde,
einige Eisenbahnwünsche anzubringen, so sei es gestattet, während des lukullischen
Mahles einige Worte dazu vorzubringen. Das betreffe zunächst
den alten Wunsch, den Rheingold-Expreß in Offenburg eine Minute halten

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