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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 71
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daß sie die 1957 aufgedeckten Mauerbefunde in ihrer Verlängerung erfassen
mußten. Es gelang tatsächlich, an den 1957 erstellten Grundriß fast
nahtlos anzuschließen. Neben zahlreichen Raumunterteilungen konnten sowohl
der westliche, als auch der südliche Abschluß des Gebäudes nachgewiesen
werden.

Völlig unerwartet kamen hingegen die Reste eines weiteren, separaten
Steingebäudes zutage. Eine weitere Überraschung stellten die Reste einer
großflächigen Holzbebauung dar, die in den tieferliegenden Plana zweier
Flächen sowie in einem den Westteil des Hügels aufschließenden Baggerschnitt
aufgedeckt wurden.

Zur älteren Holzbebauung

Die Strukturen der Holzbauphase waren durch die spätere Steinbebauung
stark gestört und teilweise gänzlich vernichtet. Dennoch konnten zwei Räume
des Holzbaues herausgearbeitet werden. Der östliche Raum war mit einem
Holzdielenboden versehen, von dem sich noch einige Hölzer erhalten
hatten. Unter den Brettern fanden sich Spuren mehrerer Drainagegräbchen.
Der westlich gelegene Raum besaß hingegen einen Stampflehmboden aus
gelbem Lehm.

Das Ende der Holzbebauung wird durch einen Brand markiert. Relikte dieser
Zerstörung sind verkohlte Holzreste und massive Schuttschichten von
angeziegeltem Hüttenlehm aus den Wandgefachen. Die Holzgebäude waren
einfache Konstruktionen in Fachwerkbauweise. Die Datierung der
Holzbauphase ist derzeit noch nicht darzustellen. Da ein aussagekräftiger
Fund bislang fehlt, ist die Holzbebauung nur relativchronologisch einzugrenzen
. Bezieht man die eingangs erwähnte Bauinschrift in ihrer ersten
Fassung auf das große Steingebäude, würde das für die Holzbauphase ein
Entstehungsdatum vor 84 n. Chr. bedeuten. Das weitgehende Fehlen von
Fundmaterial aus der Holzbauphase läßt auf eine systematische Räumung
und planmäßige Zerstörung der Gebäude schließen. Anzeichen eines überraschenden
Schadensfeuers fehlen gänzlich.

Die Steingebäude

Über dem einplanierten Brandschutt der Holzbaracken wurde in der Folgezeit
ein größeres Steingebäude errichtet. Teile seines Grundrisses wurden
bereits 1957 unter der Realschule freigelegt. Bei den gegenwärtigen Ausgrabungen
konnten die 1957 dokumentierten Mauerzüge in ihrer Verlänge-

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