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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 77
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den Räume beim derzeitigen Stand der Grabung noch nicht geklärt werden
konnte. Überraschend trat am östlichen Rand der Grabungsfläche der Ansatz
einer Apsis zutage (Abb. 3c). Mit einem errechneten Durchmesser von
ca. 4 Metern dürfte diese Apsis das Bindeglied zu den Grabungsbefunden
von 1957 darstellen. Der nach Osten zunehmend bessere Erhaltungszustand
läßt hoffen, die Funktion dieses sicher nicht mehr zum Küchentrakt
gehörenden Raumes mit dem Fortgang der Grabungsarbeiten zu klären.

Nördlich des Küchentraktes sind zwei weitere Räume faßbar, die jedoch
aufgrund des nach Norden etwas schlechter werdenden Erhaltungszustandes
funktional nicht näher definiert werden können. Die Fußböden dieser
Räume konnten leider nicht mehr beobachtet werden.

Bislang ist es nicht gelungen, den nördlichen Abschluß und somit die mutmaßliche
Hauptfront des Gebäudes zu lokalisieren. Die Nordmauer kommt
voraussichtlich im angrenzenden Hotelpark zu liegen.

Parallel zu dem bisher beschriebenen Gebäude, und nur rund 1,5 m von diesem
entfernt, konnte schließlich ein zweiter Steinbau aufgedeckt werden.
Mit einer Fundamentbreite von fast einem Meter war dieser Bau wesentlich
massiver ausgeführt als das bisher bekannte Steingebäude. In einigen Bereichen
waren auch bei diesem Gebäude noch Teile des aufgehenden Mauerwerks
erhalten. Der West- und Nordabschluß konnte bislang noch nicht
lokalisiert werden.

Der zweite Steinbau ist, wie die Kleinfunde aus der Fundamentgrube nahelegen
, erst relativ spät, zu Beginn des 3. Jahrhunderts entstanden.

Die Kleinfunde

Aus dem Bereich der gesamten Grabung konnten erwartungsgemäß viele
Kleinfunde geborgen werden. Vor allem der Küchenbereich brachte in Ab-
fallgruben eine beträchtliche Menge an Keramikfunden, die formal und
funktional ein nahezu vollständiges Spektrum des antiken Kücheninventars
widerspiegeln (Abb. 4). Viele Gefäße ließen sich aus den Scherben wieder
zusammenfügen, einige kamen sogar vollständig auf uns. Selbst die selten
nachweisbare Gruppe des Bronzegeschirrs ließ sich in Form eines abgebrochenen
Kasserollengriffes (Abb. 5) nachweisen. Die Kasserolle gehört einem
geläufigen Typ der zweiten Hälfte des l. Jahrhunderts an. Auf der
Oberseite des Griffes befindet sich ein Herstellerstempel, der aber bislang
noch nicht entziffert werden konnte.

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