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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 89
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heimgesucht wurde. Eine Erkenntnis, die bisher von Forschern nur sehr selten
als möglich gehalten wurde. Alte Flur-, Gewässer- und Bergnamen deuten
ebenfalls auf diese Zeit14.

2. Verkehr

Zur Sicherung ihrer Macht bauten die Römer im ganzen Land ein Straßennetz
mit Stützpunkten auf. Bereits im Jahre 73/74 n. Chr. ließ Kaiser
Vespasian durch seinen Legaten Gnaeus, Pinarius, Cornelius Clemens die
Römerstraße durch das Kinzigtal anlegen15. Die befestigte Straße führte
über Offenburg-Gengenbach- Haslach-Wolfach-Schiltach hinauf auf den
Brandsteig bis nach Waldmössingen16, wo ein römisches Kastell stand.
Heute ist bekannt, daß die Römer beim Straßenbau bereits vorhandene
Wege oft nur mit einem Oberbau versahen und sich auch an Plätzen niederließen
, die zuvor schon von Kelten aufgesucht waren, Rottweil ist ein Beispiel
dafür17.

Bei Schiltach ist heute noch römisches Steinpflaster zu sehen. Auf dem
Brandsteig befand sich eine römische Militär- u. Postumspannstation mit
mehreren Gebäuden18. Dort wurde auch eine römische Säulenbasis gefunden
, die möglicherweise von einer Jupitersäule stammt19. Neben dieser
durch das Kinzigtal führenden und bezeugten römischen Heerstraße verweisen
nicht nur der Volksmund auch auf eine Römerstraße durch das
Gutach-, Schwanenbachtal über Hornberg, sondern auch fachkundige Geschichtsschreiber
.

Prof. Müller, ein Kenner des römischen Straßennetzes, stellt auf Grund seiner
Untersuchungen (1887-1890) fest, daß es durch den Schwarzwald vier
Römerstraßen gegeben hat, von denen er diejenige, die den Übergang vom
Kinzigtal ins Gutachtal bildet, als die wichtigste bezeichnet20. Er sagt: „Die
Fortsetzung der Römerstraße durch das Kinzigtal verläuft über Hornberg
den Bühl hinauf und durch das Schwanenbachtal auf die Benzebene. Mit
Ausnahme dieser Strecke verlief sie der heutigen Bahnlinie entlang"21.
[Durch das damals noch wilde Gutachtal bestand noch keine Verbindung
über Triberg nach Villingen.] Das von Prof. Müller erwähnte Teilstück wurde
von J. Naudascher in einer Kartenskizze ebenfalls angedeutet22. Auch J.
B. Kolb beschreibt diese Straße: „Durch die ganze Länge des Tales zieht
die schöne Heerstraße, die von Offenburg herführt, jenseits Hornberg 1 1/2
Stunden lang das hohe Gebirge hinan - steigt und dann auf seinem Rücken
über Villingen und Donaueschingen nach Schaffhausen und dem Bodensee
hinführt"23.

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