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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 191
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Schapbach, die für das ganze obere Wolftal zuständig war, vor allem aber
wegen der Weitläufigkeit dieses Pfarrbezirks unerläßlich geworden, eine
prinzipielle Neuordnung der kirchlichen Betreuung der Wolftäler anzustreben
\ Soweit war „man" sich einig um 1800. Die Kardinalfrage war dabei
allerdings, und sie wurde vor allem vom Schapbacher Pfarrer deutlich formuliert
: Wie sollte eine neu gegründete Pfarrei Rippoldsau wirtschaftlich
existieren können, worin sollte die Pfründe bestehen?

Die große Flurbereinigung Napoleons und - mit ihm und nach ihm - des
badischen Großherzogs löste dieses Problem zum Vorteil Rippoldsaus,
ohne daß Schapbach Schaden nahm. Schon vor der Jahrhundertwende hatte
sich das noch immer zuständige Konstanzer Ordinariat ernstliche Gedanken
gemacht, und auch der Abt von St. Georgen/Villingen, dem Mutterkloster
des Rippoldsauer Priorats, hatte sich grundsätzlich einverstanden erklärt
mit einer neuen Seelsorgestruktur im Wolftal, freilich auch mit dem
Hinweis, „daß durch diese Austauschung denen Privilegiis und Rechten des
Klösterleins und Pfarrey Rippolzau nichts vergeben seyn solle".

Das Ende des Priorats 1802 bzw. 1806

Das Ende des Klosters St. Nikolaus in Rippoldsau 4 verdient im Rahmen
des großen Welttheaters jener Zeit wohl nur eine kleine Fußnote. Aber wie
dieses seit dem 12. Jahrhundert bestehende Kloster am Fuße des Kniebis im
Besitz des vorderösterreichischen Stifts St. Georgen/Villingen damals „abgewickelt
" wurde, war schon seltsam und kurios. Bei den Turbulenzen im
Gefolge der Französischen Revolution gab es gewiß auch im Hl. Römischen
Reich, das ja kurz vor seinem Ende stand, viele Absurditäten und
Merkwürdigkeiten. So war es nur ein kleiner Beitrag, den die Fürstenberger
hierzu leisteten, als sie 1802 St. Nikolaus und dessen beträchtlichen Besitz
als ihren „Zivilbesitz" einzogen. Immerhin waren sie doch seit Jahrhunderten
engagierte Kastvögte dieses recht exponierten Kirchengutes gewesen;
ein wichtiges Teilstück, die Quellen und Kuranlagen, hatten sie freilich bereits
nach dem Dreißigjährigen Krieg übernommen.

Baden beerbt auch Fürstenberg

Inzwischen war aber auch die Markgrafenschaft Baden, von Napoleon aus
familiären und politischen Gründen ganz kräftig gefördert, auf sicherem
Weg, seine Ländereien zu mehren, zu vervielfachen. Die Vereinnahmung
ehemals kirchlicher Besitztümer bot vielerorts die einfachsten Lösungen.
So stellte auch der badische Kommissar Maler, der Beauftragte Carl Frie-

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