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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 240
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Was die Bekleidung im Winter anlangt, so thut ein unter dem Paletot zu tragender
Pelzrock gute Dienste. Es wird jedoch nicht jedem Beamten möglich
sein, sich einen solchen zu beschaffen, und hat sich als Ersatz dafür ein
gut wattierter Paletot von Commistuch sehr bewährt, vielfach wird diesem
sogar den Vorzug gegeben. Ist der Beamte außerdem mit Unterzeug gut
versehen und schafft sich eine gute wollene Decke an, die zusammengerollt
, leicht transportabel ist, um sie auf Posto über die Füße zu decken,
welche letztere mit wollenen Socken und großen rindledernen Stiefeln,
welche mit Stroh ausgefüllt werden können, bekleidet sind, so wird er bei
der angeratenen Diät in der größten Kälte mehrere Stunden postieren können
, ohne das Mindeste an Frost zu verspüren. Als Kopfbedeckung ist die
einfache Dienstmütze das Beste. Pelzmützen verweichlichen den Kopf und
haben Kopfleiden im Gefolge. Ohrenklappen sind unstatthaft, da sie das
Hören erschweren oder ganz verhindern.

Tabacrauchen ist bei den weiterhin angegebenen Vorsichtsmaßnahmen dem
Grenz-Aufsichtsdienst nicht hinderlich, vielmehr daß ein tabacrauchender
Beamter bei Postierungen viel leichter den Schlaf von sich fern hält, als einer
der nicht raucht, sogar förderlich. Ein weiteres Bedürfnis des Aufsichtsbeamten
ist ein gutes, aber nicht durch Federfülle allzu verweichlichtes Ruhebett
, im Winter ein warmes Zimmer und überhaupt eine gemütliche
Häuslichkeit, in der er sich, wenn er müde vom Dienst kommt, wohl fühlt
und die er nicht lieber mit dem Wirtshaus vertauscht.

Aus allem geht hervor, daß der Aufsichtsbeamte häuslicher Pflege bedarf,
wie sie ihm nur seine Frau bereithen kann. Es ist daher sowohl für den Beamten
selbst besser als auch für den Dienst förderlicher, wenn der Aufsichtsbeamte
verheiratet ist. Daß, wenn der Aufsichtsbeamte sich verheiraten
will, seine Wahl auf ein Wesen gerichtet sein muß, das um nur eines anzuführen
, nicht davor zurückschreckt, mitten in der Nacht aufzustehen und
ihrem Mann, ehe er in den Dienst geht, eine Tasse Kaffee zu kochen, versteht
sich von selbst"4.

Quellenn ach weis

1 Die Zoll- und Reichssteuerverwaltung im Großherzogtum Baden. Seite 61-72

2 Generallandesarchiv Karlsruhe Abt. 237/8954

3 Generallandesarchiv Karlsruhe Abt. 233/30 248

4 100 Jahre Hauptzollamt Baden-Baden; Geschichtliehe Darstellung von Reinhold Scharer
. Hauptzollamt Baden-Baden, 1966

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