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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 290
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lied, sportliche Darbietungen und die Verteilung der „Verfassungsbrezel"
an die Schulkinder beschlossen die Veranstaltung, die damals „im Gegensatz
zu vielen anderen Städten" in Schiltach wie gewohnt abgehalten wurde
"9, vielleicht das Verdienst des an der Organisation beteiligten hiesigen
Reichsbanners.

Überörtliche Kontakte der Ortsgruppe sind immer wieder belegt, so 1929
durch die Entsendung einer Fahnenabordnung zum Südwestdeutschen
Reichsbannertag in Mannheim, worüber dann ausführlich Bericht erstattet
wurde: Besonders beeindruckt hatten der Große Zapfenstreich mit 400
Spielleuten, die Gedächtnisfeier am Ludwig-Frank-Denkmal, dem
„Symbol der Mannheimer Reichsbanner-Bewegung"120, die Kundgebung
im Luisenpark („es sprachen Gauleiter Dr. Helffenstein, Dr. Liautey aus
Paris, General von Deimling und Bundespräsident Hörsing") und der große
Festzug, „an dem mehrere tausend Reichsbannerleute teilnahmen"121. In
ähnlicher Weise wurde 1930 die „Rheinlandfeier in Mainz" abgehalten, wo
„18- bis 20 000 Reichsbannerleute aufmarschiert waren", die Schiltacher
Delegation aber bei der Heimfahrt am Bahnhof in Rangeleien mit „Stahlhelmern
" geriet, „wobei zwei Kameraden etwas verletzt wurden"122.

Zur benachbarten Reichsbanner-Gruppe Schramberg123 bestanden von
Schiltacher Seite enge Beziehungen, man besuchte sich immer wieder gegenseitig124
, so daß es keine Frage war, daß bei der „machtvollen Kundgebung
des Reichsbanners und der Republikaner in Schramberg" im März
1931 auch die „Reichsbannerkameraden von Schiltach" mitmachten125.
Dementsprechend trat 1932 der Schramberger Reichsbanner-Vorsitzende
und Bezirksführer Heinrich Wilhelm bei einer Versammlung in Schiltach
auf, zu der auch der Gausekretär Scholz aus Mannheim erschienen war126.
Thema war die Zuteilung der Ortsgruppe Schiltach zum Gau Württemberg,
aus „technischen Gründen", da sie „in vielen Fällen an Schramberg gebunden
sei, zum Beispiel beim Saalschutz, indem ja das ganze Kinzigtal keine
Ortsgruppe besitzt", wie dazu ausgeführt wurde. Ungern verliere der Gau
Baden Schiltach, eine Ortsgruppe, die regelmäßig ihren Verpflichtungen
nachkomme und im Gau „an erster Stelle mit den Ablieferungen" stünde.
Der Gausekretär versagte dem Schiltacher Reichsbanner seine Anerkennung
also nicht, betonte aber gleichfalls die Notwendigkeit der Umgruppierung
aus Gründen der „Unterstützung" und „wünschte der Ortsgruppe
Schiltach, daß sie ebenso weiterarbeiten möge, damit der Gau Württemberg
stolz sein kann auf seine neue Ortsgruppe".

Auf der gleichen Versammlung appellierte M. Fritz, „etwas aktiver zu werden
" und machte den Vorschlag, „an einem Sonntagmorgen einen Ausmarsch
zu machen, auf einen schönen Platz, wo man Leibesübungen sowie

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