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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 291
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Der Schiltacher Reichsbannermann
Martin Fritz, Mitbegründer
der Ortsgruppe und deren Saalschutzführer
(um 1932)
Photo: Lydia Fritz, Schiltach

Griffe ausüben kann", - „diesem Vorschlag
wurde zugestimmt". M. Fritz,
der 1932 zum „Technikerleiter" gewählt
worden war127, machte mit anderen
in Schramberg eine Schufo-
Ausbildung mit'28, auf Grund derer er
offenbar auch Saalschutzaufgaben
wahrnahm129. Näheres ist darüber
nicht bekannt130, doch scheint seit
1932 die Schiltacher Ortsgruppe sich
politisch wieder mehr gerührt zu haben
, wie es der Vorstand auf der Generalversammlung
auch gefordert hatte
: „Die kommende Zeit verlangt, daß
sich das Reichsbanner aktiver einstellen
muß als bisher"131. Auch „Kamerad
Christian Wolber richtete von
Herzen gehende Worte an alle Kameraden
, um im neuen Jahr tatkräftiger
als bisher zusammenzuarbeiten, denn
das alte Jahr war kein rosiges, doch
das kommende wird noch schlechter
werden. Deshalb heißt es: Festhalten
an dem, was wir errungen haben"132.

Man war sich also der für die Weimarer Republik höchst verhängnisvollen
politischen und wirtschaftlichen Lage bewußt, die durch das Anwachsen
des Nationalsozialismus, die Nöte der Weltwirtschaftskrise und die Deflationspolitik
des Präsidialkabinetts Brüning gekennzeichnet war. So sollte als
Werbung für einen Unterhaltungsabend zugunsten der Winternothilfe ein
Schreiben in sämtliche Häuser gehen, „wo man denkt, Republikaner zu
sein"'33. Auch eine Sitzung mit den Vorständen der republikanischen Parteien
und Gruppen wurde vorgeschlagen; genannt werden der Radfahrerverein
und der Gesellenverein als offensichtlich republiktreue Vereine134,
doch ist nicht klar, ob diese Initiativen erfolgreich waren.

Anfangs 1932 jedenfalls hatte sich auch in Schiltach die „Eiserne Front"
konstituiert und im Februar unter dem Vorsitz von G. Trautwein eine Versammlung
abgehalten, bei der zu dessen großer Enttäuschung „das bürgerliche
Lager sich nicht mehr bekennen wollte"135. Verlauf und Erfolg dieser
und einer weiteren Veranstaltung im Juli136 sind nicht bekannt, doch wandte
sich gerade auch in Schiltach der handwerkliche und kleingewerbliche Mittelstand
bei den Reichstagswahlen dieses Jahres in größerer Zahl dem Na-

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